Full text: Compendium der Geodäsie

Namentlich für Aufnahmen nach der Coordinatenmethode ist 
die Absteckung rechter Winkel von Bedeutung, wobei es sich um 
die Aufsuchung des Fußpunktes eines, auf die Achse gefällten 
Perpendikels handelt. Dies kann versuchsweise mit der Winkel 
trommel, oder hei ebenem Boden besser mit Winkelspiegel oder Prisma 
erfolgen. Fig. 194 zeigt die Errichtung einer Senkrechten mit einer 
20 tn langen Kette. Beim Einsetzen der Kettenenden in E und G kann 
D durch einfaches Spannen der Kette bei Anfassen des Mittel 
gliedes bestimmt werden. Dabei bekommt man den Winkel von 
60° bei E oder G. Beliebig große Winkel werden am einfachsten 
mit dem Theodolit und in Ermanglung eines solchen aber nach 
Tangenten- oder Sehnentafeln durch Längenmessungen abgesteckt. 
Fig. 195. 
Parallele werden mittels zweier gleich langer Perpendikel oder 
durch zweimalige Absteckung rechter Winkel erhalten. Hat man 
kurze Parallele in kleinen Abständen abzustecken und findet sich 
hiebei ein sehr weit entferntes Richtobject in der betreffenden 
Visur, so kann dieses als Fluchtpunkt für die Parallelen gelten. 
2. Abstecken von Kreisbögen. 
Die bei Tracierungen abzusteckenden Kreisbögen haben 
meist so große Radien, dass eine Benützung des Mittelpunktes 
ausgeschlossen ist. In Fig. 195 sei an die gegebene Tangenten 
richtung TA der Kreisbogen A D vom Radius r anzuschließen. 
Dann erfolgt die Absteckung eines Punktes Z> des Kreisbogens 
am besten mittels der auf diese Tangentenrichtung als Abscissen-
	        
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