Full text: Compendium der Geodäsie

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6. Handrisse. 
Vor Beginn der eigentlichen Aufnahme erfolgt gewöhnlich 
gleichzeitig mit dem Anspflocken der aufzunehmenden Punkte die 
Verfertigung einer Feldskizze oder eines Handrisses, welcher dem 
Geometer die nöthige Übersicht über das aufzunehmende Gebiet 
verschaffen und gleichzeitig auch zur Eintragung der Messungs 
ergebnisse, sowie als Grundlage für die Auftragung der Pläne 
dienen soll. Diese Handrisse müssen daher nach wenigstens 
nahezu richtigen Maßverhältnissen in einem derartigen Maßstabe 
angefertigt werden, dass alle Maßzahlen deutlich eingeschrieben 
werden können. 
So schreibt die österreichische Catasterinstruction vor, dass, 
wenn Feldskizzen ohne Beeinträchtigung der Deutlichkeit nicht 
im gewöhnlichen Maß Verhältnisse 1 : 2500 dargestellt werden 
können, dieselben im Verhältnis 1 : 1250, oder 1 : 625, ja unter 
besonderen Umständen auch im Maßstabe 1 : 500 oder 1 : 250 
herzustellen sind. In diese Handrisse sind sowohl alle aufzuneh 
menden Figuren (Parcellen), als auch alle Bestimmungsstücke, auf 
welche die Aufnahmen bezogen werden, einzuzeichnen, die Punkte 
mit ihren Pflocknummern einzutragen, und es können mitunter 
auch die Culturen, Grundeigenthümer etc. notiert werden. Größere 
Feldskizzen können, wenigstens in ihren Hauptpunkten bei Be 
nützung eines leichten Messtisches (Recognosciertischchen) durch 
flüchtige Messtischoperationen hergestellt, oder durch sogenanntes 
„Croquieren“ mit Hilfe eines Schrittzählers, selbstgefertigten Trans 
versalschrittmaßstabes, einer Orientierungsboussole und eines ent 
sprechend getheilten Anlegemaßstabes am besten auf einem, auf ein 
Reißbrettchen mit Handhabe aufgespannten, quadrierten Millimeter 
papier zur Darstellung gebracht werden. Kleinere, minder wichtige 
Handrisse können auch bloß nach Augenmaß skizziert werden. 
7. Allgemeine Aufnahmsmethoden. 
Ist eine Parcelle auch krummlinig begrenzt, so wird man doch 
immer nach Fig. 233 möglichst anschließend einen geradlinigen 
Polygonzug abstecken, denselben aufnehmen und alle Details der 
Krümmungen auf die Polygonseiten beziehen können. Es kommt 
daher immer darauf hinaus, irgend einen Polygonzug aufzunehmen, 
wobei man nachstehende Methoden anwenden kann:
	        
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