Vorrede.
liehen d. i. gründlichen Beurtheilung und Behandlung der Mess
instrumente zu befähigen, weil ihm geradezu alles, worauf es
in diesem Falle ankommt, abgeht.
Darum glaube ich, dass auch heute noch das Bedürfniss
besteht, dem ich, nach lange fortgesetzten Studien und prakti
schen Arbeiten, vor neun Jahren entgegen kommen wollte,
ohne zu ahnen, dass sich an dem grösseren Theile meines
Manuscriptes die Horazische Regel erfüllen würde: „nonum
prematur in annum. lt
Ob sich diese zunächst nur für Dichter gegebene Vorschrift
auch in dem vorliegenden Falle bewährt hat, müssen entweder
diejenigen entscheiden, welche sich dieses Buches als Leitladen
für ihre Vorträge, oder als Compendium beim Studiren, oder
als Rathgeber bei ihren Vermessungsarbeiten bedienen werden;
oder jene, welche eben so gut mit der Literatur als mit der
Praxis der Messkunde vertraut sind und sich die Mühe geben,
dieses Buch wirklich zu lesen und mit anderen Büchern seiner
Art zu vergleichen.
Um die Beurtheilung meiner Arbeit zu erleichtern und die
Gesichtspunkte zu bezeichnen, welche ich bei ihrer Durchfüh
rung festgehalten habe, finde ich mich zu den nachfolgenden
Bemerkungen veranlasst.
Ich gab diesem Buche, das von der Land-, Berg- und
Wassermessung handelt, den Titel ,, Vermessungskunde “, weil
er dem Inhalte, welcher umfangreicher ist als jener der
Geodäsie und weniger ausgedehnt als jener der praktischen
Geometrie, nach meiner Meinung am bessten entspricht. Ich
fügte ferner der allgemeinen Bezeichnung des Inhalts den be
schränkenden Beisatz „Elemente“ bei, nicht um damit etwa
nur die Anfangslehren, sondern alle wesentlichen Grundlagen
der gesammten Vermessungskunde anzudeuten. Bei gehöriger
Benützung sollen diese Elemente die Fähigkeit verleihen, alle