Full text: Elemente der Vermessungskunde

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1. Horizontalmessungen. 
bekannten Einrichtung des Instruments den Weg Acpoa macht, bis es in's 
Auge gelangt. 
Geht man nun mit dem also gehaltenen Spiegelkreise gegen die Linie 
AB so lange vor- oder rüekwäi’ts, bis sich die bei a gesehenen Bilder von 
A und B decken, so bezeichnet die Axe des Instruments den gesuchten und 
in AB liegenden Punkt E. Von der richtigen Lage dieses Punktes kann 
man sich wie vorhin bei Nr. 2 überzeugen. 
Das Verfahren zur Absteckung des Punktes E ist hier im Grunde das 
selbe wie bei dem Prismenkreuze, aber es verursacht im Vergleiche mit 
jenem viel mehr Mühe, nicht nur weil die beiden Bilder von A und B, 
welche der Spiegelkreis liefert, dunkler sind als jene des Prismenkreuzes, 
sondern auch weil das Gesichtsfeld jenes Kreises ungleich kleiner ist als das 
an unserm Instrumentchen, und weil endlich der Spiegelkreis eine viel ruhigere 
Haltung des Beobachters erfordert als dieses. 
§. 245. Aufgabe. Zwischen zwei gegebenen Punkten von 
grosser Entfernung, welche so liegen, dass sie von einem ihrer 
Verbindungslinie angehörigen Standpunkte aus mit Fern 
rohren gesehen werden können, sollen zwei oder mehrere 
Punkte in gerader Linie abgesteckt werden. 
Die Lösung dieser Aufgabe erfordert ein Instrument, das mit einem 
Messfernrohre versehen ist und so aufgestellt werden kann, dass sich die 
Absehlinie beim Auf- und Niederkippen des Rohrs in einer Vertikalebene 
bewegt: also einen Theodolithen oder ein theodolithenartig eingerichtetes 
Nivellirinstrument, wie dergleichen in Fig. 245 und Fig. 248 abgebildet 
und in den §§. 216 bis 218 beschrieben sind. Ferner fordert die Lösung 
dieser Aufgabe Gehilfen, welche Signalstangen lothrecht aufzustellen wissen 
und die Zeichen verstehen, welche ihnen der Geometer gibt. Ist dieser von 
seinen Gehilfen zu weit entfernt, so dass sie dessen Zeichen mit blossen 
Augen nicht erkennen können, so muss einer derselben mit einem Hand 
fernrohre (einem sogenannten Feldstecher) versehen werden, damit er die 
Winke, welche der Geometer mit einer Messfahne gibt, deutlich erkennen 
und den übrigen zur Darnachachtung mittheilen kann. Da das Abstecken 
langer gerader Linien in neuerer Zeit häufig vorkommt und für die Aus 
führung grosser Erdwerke von bedeutender Wichtigkeit ist, so wollen wir 
die vorliegende Aufgabe für mehrere bestimmte Fälle lösen. 
1) Die gegebenen Punkte A und B liegen so, dass man auf einem von 
ihnen (A) den Theodolithen aufsteilen und nach dem anderen (B) ungehin 
dert visiren kann. In diesem Falle stelle man das Instrument centrisch Uber 
A und so auf, dass die Alhidadenaxe lothrecht ist und folglich die Drehaxe 
des Fernrohrs sich stets in einer Horizontalebene bewegt. Durch diese Auf 
stellung wird bewirkt, dass in jeder Lage des Fernrohrs dessen Absehlinie 
in einer Vertikalebene liegt, welche durch den Punkt A geht. Stellt man 
nun das Fernrohr genau auf B ein und schliesst die Bewegung der Alhidade 
ab, so kann sich die Absehlinie nur mehr in der abzusteckenden Vertikal-
	        
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