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SYMPOSIUM PHOTO INTERPRETATION, DELFT 1962
Adjustierungen werden nötig, wenn bei einer Stichprobe systematische Mess-
bzw. Beobachtungsfehler gemacht worden sind. Bei den Bestimmungen von
folgende systematische Fehler auf, die adjustiert werden müssen:
a. Interpretationsfehler, die durch Zuweisung von “plots” in falsche Straten
entstehen; und
b. Masstabsfehler, die durch den Unterschied zwischen zentral- und ortho
gonalprojizierten Flächen entstehen.
Wir wollen uns im folgenden nur mit dem Masstabsfehler bei Luftbildern
mit korrekter äusserer Orientierung befassen. Dieser Fehler kann ausgeschaltet
werden, wenn die Position jedes “photo plot” mit Hilfe eines “Radial Plani
metrie Plotter” bestimmt und damit für jede einzelne Photographie eine Plot
verteilung gefunden wird, die der Flächenhäußgkeit in der Orthogonalprojek
tion entspricht.
Werden hingegen die “plots”, wie allgemein üblich, gleichmässig über das
effektive Areal jedes Luftbildes verteilt, so ist die Stichprobe mit einem syste
matischen Fehler behaftet, der in hügeligem und bergigem Gelände eine be
achtliche Rolle spielen kann und daher adjustiert werden muss.
Zur Erläuterung der Zusammenhänge werden folgende Symbole benutzt:
Ho — Flughöhe über NN
ho = Höhe eines Geländepunktes über NN
ha = Höhe der Bezugsebene (datum plane) über NN
f = Brennweite der Messkammer
/
RFd = Masstabszahl (representative fraction) über der Bezugsebene =
Wenn r die Entfernung eines Luftbildpunktes vom Nadir und ra die ent
sprechende Entfernung auf der Orthogonalprojektion ist, so gilt die Formel:
die Längenkorrektur. Wird r — 0, so ist der Luftbildpunkt gleich dem Nadir.
Schlägt man einen Kreis um den Nadir, der höhengleiche Luftbildpunkte
verbindet, so errechnet sich der Flächeninhalt dieses Kreises auf der Bezugs
ebene:
Stratenflächen durch “plot sampling” treten neben dem Repräsentationsfehler
Ho—hd
RF C = Masstabszahl (representative fraction) eines Luftbildpunktes = — : .
Но—К
RFd
Ho—ho
Ho—hd
Der Quotient der beiden “representative fractions” ist sonach der Faktor für
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“photo plots” i in der Orthogonalprojektion dar. Es ist hierbei gleichgültig, ob
sich die Bildpunkte in Nadmiähe oder am Rand der Photographie befinden.