WORKING GROUP 4
VON LAER
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Vergleichen wir diese Abbildungsgrössen mit dem photographischen Auf
lösungsvermögen, das (nach Macdonald) mit 15 Strich je mm (1 : 15 = rd.
0,07 mm) angenommen sei, so ergibt sich, dass die Grenze der Darstellung erst
beim Masstab 1 : 100.000 erreicht wird.
Selbstverständlich liegt es mir fern, auf Grund dieser theoretischen Betrach
tung etwa allgemein einen so kleinen Bildmasstab für forstlische Luftbild
auswertungen propagieren zu wollen.
Heute möchte ich mich vielmehr mit dem Hinweis begnügen, dass für den
Bildmasstab 1 : 30.000 bereits langjährige gute Erfahrungen im Forsteinrich
tungsamt Koblenz vorliegen, die sich auch auf Stereoausmessungen erstrecken.
Wenn diese Betrachtung zu weiteren Untersuchungen und Erprobungen
anregt, so ist ihr Zweck erfüllt.
Diskussion
Dr. G. Hildebrandt (B.R.D.): Es ist richtig, dass der forstliche Photointerpret die Scheu vor
kleineren Masstäben verlieren sollte. Ich möchte dennoch sagen, dass die Ausgangsbasis der
angestellten Betrachtungen etwas anders gewählt werden sollte. Als kleinstes Object, das hier
zum Kriterium wird, wurden Kronen von 110 jährigen Bäumen gewählt. M.E. sollten die
Kronen der Bäume aller Altersklassen zu differenzieren sein, wobei als Kriterium gelten sollte,
dass man im Hinblick auf die Baumarteninterpretation auch die Strukturen der Kronen
erkennen kann. Antwort: Ich wollte nur zeigen, dass Masstäbe 1 : 10.000 und 1 : 15.000
nicht unbedingt nötig sind, wenn man Aufnahmen guter Qualität hat. Photographische Ver-
grösserungen von guter Qualität können auch von kleinmasstäblichen Bildern verwendet
werden.
Dr. Lackner (Österreich): Was ist dazu zu sagen, dass der Kontrast zwischen den Kronen
nicht so gross ist, als zwischen den schwarz-weissen Testlinien auf denen die Berechnung auf-
gebaut ist? Antwort: In diesen Beispielen sind die Einzelkronen so genommen dass sie deutlich
zu erkennen sind, d.h. von freistehenden Bäumen.