WORKING GROUP 4
TOMASEGOVIG
263
das linke Teilbild des Stereogrammes. Für das betreffende Gebiet von 2780 ha
haben wir jedes zweite Modell benützt, nämlich insgesamt 13 Stereomodelle
herangezogen, mit Höhenunterschieden die durchschnittlich kleiner als 100 m
in einzelnen Modellen waren. Über alle notwendigen Unterlagen, wie Luft
bilder, Luftbildskizzen, Koordinaten und Höhen der Passpunkte, heute schon
fertige Plane 1 : 2.500, sowie Flächenprotokolle die wir später bei Zuverlässig
keitberechnung benötigten, verfugt das Katastervermessungsamt.
Die Linientaxierung die an mm-Folien ausgewertet wurde lieferte uns für
das untersuchte Gebiet die Flächenverteilung in Prozentbeträgen für den
Wald, die Wiesen, Weiden, Äcker, Obstgärten, Wege und Dörfer (Höfe und
Häuser). Die totale Fläche des Gebietes erhielten wir von dem Katasteramt.
Diese könnte auch aus den Koordinaten der abgrenzenden trigonometrischen
Punkte erhalten werden.
Die Arbeit brachte uns folgende Erfahrungen:
1. Die angewandte Methode ist einfach in ihrer Durchführung und ermög
licht eine bequeme Berechnung ihrer Zuverlässigkeit. Die Zuverlässigkeit
kann man ausdrücken in dem mittleren Fehler des arithmetischen Mittels,
der über der Varianz und Standardabweichung berechnet wird.
2. Für ein bessere Verständnis des Bildinhaltes ist ein Feldvergleich unent
behrlich.
3. Die Zuverlässigkeit in den Flächenbestimmungen der untersuchten Straten
ist relativ gross. Bei einem Abstand der Taxierungslinien von je 5 mm er
hielten wir den mittleren Fehler des arithmetrischen Mittels für einzelne
Straten zwischen dt 0,2% und ± 1,0%. Bei einem Abstand der Taxie
rungslinien von 25 mm erhielten wir mittlere Fehler zwischen ;£ 0,4%
und ± 2,2%.
4. Die Leistungsfähigkeit der stereophotogrammetrischen Linientaxierung
ergibt sich bei Abständen der Taxierungslinien von 5 mm zu 12 ha pro
Stunde und bei Abständen der Linien von 25 mm zu 26 ha pro Stunde. In
beiden Fällen wurden alle Flächen in dem Gebiet taxiert mit Ausnahme
von Gewässern un Ödland.
Wir werden uns weiterhin bemühen, die stereophotogrammetrische Linien
taxierung in ebenem oder annährend ebenem Gelände mit Hilfe von Klapp
spiegelstereoskop und Stereomikrometer durchzuführen, wofür - wenn über
haupt - nur Koordinaten im Grenzgürtel nötig sind.
Im Falle grösserer und sehr grosser Höhenunterschiede des Geländes hat
die Proßlmesseinrichtung des Stereoplanigraphen C8, welche in Verbindung
mit der Eromat Anlage - numerisch - beliebige geradlinige Profile registriert,
eine weitgehende Bedeutung. In solchem Falle wird Zusammenarbeit eines
Sachverständigen für Vegetation, der die Stereobetrachtung und Stereoaus
messung beherrscht, mit einem Photogrammeter erforderlich.