DIE HILFE DES LUFTBILDES
FÜR DIE PRAKTISCHE BODENEROSIONSBEKÄMPFUNG
von Gerold Richter
Geographisches Institut der Technischen Hochschule, Braunschweig, B.R.D.
Abstract Two aerial photos of the same fields taken within five years of each other, demon
strate the possibility of their practical use in the fight against soil erosion. Water erosion
threatens concave slopes by forming flat grooves which allow the water to gather and increase
the erosion. In an aerial photo taken in 1956 three flat grooves are visible as dark longish
stripes which converge at the end of a village. The other aerial photo was taken in 1961, a few
days after heavy rain. In this photo, at the same place as the dark stripes on the 1956 photo,
the flat grooves appear as stripes which branch off. The grooves gathered the water of the
slope and led it, like a brook, into the village, causing great damage.
In the grooves the whole A-horizon of the soil was eroded over a width of 26 m. The danger
of the damage in 1961 is already visible in the aerial photo of 1956, which shows the position
of the flat grooves distinctly. This shows that the aerial photo can be used to advantage for
recognizing the erosion and for planning measures of protection.
Résumé Deux photographies aériennes du même secteur prises à cinq ans d’intervalle
montrent leur utilité dans la lutte active contre l’érosion des sols. L’érosion des eaux menace
les pentes concaves burinées par des sillons aplatis qui rassemblent les eaux et en multiplie les
actions érosives. Sur une photographie datant de 1956 on peut observer trois sillons d’érosion
sombres et assez allongés, se réunissant à la sortie d’un village. Sur l’autre photographie, prise
en 1961 après de fortes précipitations, les ravins occupent la même position que précédemment
mais ils sont ramifiés. Ils ont ainsi drainé toute l’eau des pentes en un puissant torrent occasion
nant de grands dommages au village.
Dans les ravins, l’horizon A tout entier du sol a été érodé sur une largeur de 26 mètres. Les
risques de dégâts de 1961 pouvaient déjà se prévoir sur la photographie de 1956 qui montre
clairement l’emplacement des ravins aplatis. Ceci prouve que la photographie aérienne est
d’une utilité indiscutable dans la prévision de l’érosion ainsi que dans l’établissement des
mesures de protection.
Zusammenfassung Mit zwei Luftbildern, die im Abstand von fünf Jahren von einer
Feldflur aufgenommen wurden, wird ein Beispiel für die Einsatzmöglichkeit des Luftbildes
bei der praktischen Bodenerosionsbekämpfung dargelegt. Durch Wassererosion sind besonders
Hohlhänge mit flach eingetieften Rinnen bedroht, die das Wasser sammeln und damit die
Erosionswirkung vervielfachen. In einer Luftbild-Senkrechtaufnahme aus dem Jahre 1956
erscheinen drei Hohlhangrinnen als dunkle, längliche, am Dorfrande zusammenlaufende
Streifen. Das zweite Luftbild wurde im Jahre 1961 wenige Tage nach einem Starkregen auf
genommen. Hier finden wir die Hohlhangrinnen als baumartig sich verzweigende Streifen im
Feld, die sich in ihrer Lage mit den dunklen Streifen aus dem Jahre 1956 decken. Die Rinnen
sammelten den Wasserabfluss des Hanges und leiteten ihn in bachartigem Schwall ins Dorf, wo
er grosse Schäden anrichtete. In den Rinnen selbst wurde der gesamte A-Horizont des Bodens
in einer Breite bis zu 26 m. völlig erodiert. Hinweise auf die Gefahr der 1961 eingetreteten
Schäden ergeben sich bereits aus dem 1956 aufgenommenen Luftbild, das die Lage der im
Gelände nur schlecht erkennbaren Hohlhangrinnen deutlich wiedergibt. Dieses Beispiel zeigt,
dass das Luftbild bei der Erkennung der Erosionsanfälligkeit und bei der Planung von
Schutzmassnahmen eine gute Hilfe sein kann.
Die Flurbereinigung einer dörflichen Feldmark bietet die Möglichkeit, Mass
nahmen zum Schutze vor Bodenerosion in den Plan der Neugestaltung aufzu
nehmen und zu verwirklichen. In erosionsanfälligen Gebieten ist es daher