Full text: Bericht über die wissenschaftlichen Apparate auf der Londoner internationalen Ausstellung im Jahre 1876

  
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Wassermesser. Spiritusmesser. 277 
Diese Wassermesser sind seit mehr als 20 Jahren in England in 
sehr ausgedehntem Maasse in Gebrauch. Auch bei Salbach’s Ver- 
suchen haben sie hinreichend gute Resultate ergeben; ihre Fehler er- 
hoben sich, abgesehen von den Versuchen mit sehr geringen Durch- 
flussgeschwindigkeiten, für die verschiedensten Drucke nicht über 3 Proc. 
In Deutschland wurden früher viele derartige Messer verwandt, sie 
sind jedoch hier durch Flügelmesser fast ganz verdrängt worden. Es 
wird von hiesigen Fachmännern angegeben, dass die Canäle sich häufig 
verstopft und diese Messer sich demnach weit reparaturbedürftiger ge- 
zeigt haben als gute Flügelmesser. 
Ref. will diesen Abriss über Wassermesser nicht schliessen, ohne 
noch die anderen auf der Ausstellung nicht vertretenen Constructionen 
aufzuzählen, welche bei Salbach’s Versuchen besonders zufrieden- 
stellende Resultate ergeben haben. Es sind dies zuvörderst die in der 
Praxis in Deutschland bis jetzt vorzugsweise erprobten sogenannten 
„deutsch Siemens“ -Messer !) (die bei jenen Versuchen benutzten Mes- 
ser waren auch mit Gegenstromöffnungen versehen, während die jetzt 
von Siemens & Halske hergestellten Apparate nur mit Hülfe der 
vorhandenen Stauwände regulirt werden), ferner die Faller’schen 
Messer?) (bei welchen die Oelfüllung vermieden und dafür der das 
Zählwerk enthaltende Raum mit destillirtem Wasser angefüllt wird) 
und endlich die Messer der deutschen Wasserwerksgesellschaft zu 
Frankfurt a. M. (deren untersuchtes Exemplar allerdings nicht gut 
justirt war). 
Uebrigens mag noch kurz darauf aufmerksam gemacht werden, 
dass zwar durch sorgfältig angestellte Versuche die Eigenschaften der 
Wassermesser in ihrem neuen Zustande unter verschiedenen Betriebs- 
verhältnissen erkannt werden können, dass aber die Beurtheilung der 
praktischen Brauchbarkeit derselben nur auf langandauernden Erfah- 
rungen aus dem wirklichen Betriebe basirt werden darf). 
Endlich ist noch zum Schlusse ein für englisches Maass in sehr schö- 
ner Ausführung hergestelltes Exemplar des Siemens’schen Spiritus- 
messapparates*) zu erwähnen, das von Gebrüder Siemens & Co. 
in Charlottenburg ausgestellt war. Die in den letzten Jahren hinläng- 
lich bekannt gewordene Construction dieses Apparates ist in Ding- 
ler’s Journal, Bd. 187, 295, und in einem besonderen von Dr. Jür- 
gensen veröffentlichten Werkchen näher erörtert worden. Der Apparat, 
der mit grosser Genauigkeit arbeitet, registrirt sowohl das Volumen 
des durchgeflossenen Spiritus als auch die Menge des darin enthalte- 
ZER..9:0: XVII, 543. 2) Ebend. XIX, 582 u. ff. 3) Vergl. die 
ausführlichen Darlegungen des Ref. a. a. O. *#) Nr. 869, 
  
 
	        
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