Full text: Die Theorie und Praxis des Nivellirens mit besonderer Rücksicht auf Libelleninstrumente

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Von dieser selbstthätigen Bewegung der Körper über 
zeugen uns besonders die fließenden Gewässer, welche we 
gen der leichten Verschiebbarkeit ihrer Theile den sich ent 
gegenstellenden Hindernissen leichter als andere Körper aus 
weichen und sich häufig auf Umwegen eine geneigte Bahn 
suchen. 
Auf dieser nähern sie sich dem Mittelpunkte der Erde, 
bis sie, ins Meer gelangt, keine tiefere Stelle zum Ab 
fluß mehr finden und ins Gleichgewicht gekommen in ih 
rer Oberfläche die gedachte Kugelfläche bilden. 
Die Belebung des Verkehrs, des Handels und der 
Gewerbe und die Cultur des Bodens erfordern die Orts- 
veranderungcn der Körper auf mannichfache Weise, und 
da die Möglichkeit oder die Bequemlichkeit der Bewegung 
unter den sonst vorkommenden Beschränkungen von der 
Neigung der Bahn oder von der auf eine gewisse Länge 
a f statt findenden Differeuz ihrer Entfernungen vom Mit 
telpunkte der Erde — t'c — ac abhängt, so ist die 
Kenntniß derselben für das praktische Leben unzweifelhaft 
von großer Wichtigkeit. Außerdem hat die Erhebung ei 
ner Gegend über der Meercsflächc einen bedeutenden Ein 
fluß auf das Klima und das Gedeihen der animalischen 
und vegetabilischen Organisation. Die Höhenermittelun 
gen können daher auch die Vervollkommnung der Oro- 
graphie (Bergkenntniß) zum Zweck haben und zur Er 
weiterung der geographischen und allgemeinen naturwissen 
schaftlichen Kenntnisse dienen. 
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§. 2. 
Die Vergleichung der Höhen verschiedener Punkte 
auf der Erde setzt die Annahme eines unverrückbar festlie 
genden Punktes voraus. Als solchen müssen wir nach 
Vorigem den Mittelpunkt der Erde anerkennen, wenn die 
Resultate der Ermittelung für die Zwecke des Lebens ei 
nen reellen Werth behalten sollen. 
Da es aber für nivellistische Fälle genügt, die Diffe 
renzen der absoluten Höhen zu kennen, so kann man 
sich durch einen der zu vergleichenden Punkte einen zum 
Mittelpunkt der Erde gehörigen Kreis oder eine Kugel 
fläche gelegt denken und die Lage aller übrigen Punkte 
auf diese Linie oder Flache beziehen.
	        
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