Full text: Die Theorie und Praxis des Nivellirens mit besonderer Rücksicht auf Libelleninstrumente

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tungeN abhängen, gehört windige Witterung, der man 
in der Nahe des Flusses nicht immer ausweichen kann. 
Sie veranlaßt sowohl beim Nivelliren, wenn bei bedeu 
tenden Uferhöhen die Latte, vom Winde getrieben, sich 
biegt oder schwankt, als auch wegen des Wellenschlags 
beim Markiren des Wasserstandcs an den Wasserpfahlen 
Unsicherheiten. Auch starker Strom bei beschranktem Pro-» 
sil verursacht von dem Pfahl einen bedeutenden Stau und 
das Einrammen der Pfahle, die einen festen Stand er 
halten sollen, ist am hohen Ufer in erweichtem Boden öf 
ters schwierig. Um den fehlerhaften^ Einfluß dieser Ur 
sachen möglichst zu vermeiden, ist häufig ein nicht unbe 
deutender Zeitaufwand erforderlich. Wo der nachtheilige 
Einfluß des Staues von dem Pfahl nicht anders, als 
durch kostspieliges, umständliches und nicht einmal überall 
anwendbares Errichten von kleinen Brücken, nach Fig. 14 
Taf. 3, vermieden werden kann, muß man den Wasser 
spiegel auf die Hälfte des Staues normiren. 
§. 86. 
In welchen Abstanden von einander der Wasserspie 
gel zu bezeichnen ist, hangt von den Orrsverhaltnissen, 
dem Zweck des Nivellements und der größern oder gerin 
gern Veränderlichkeit des partiellen Flußgefalles ab. Auch 
die Zahl und der Ort der Querschnitte bestimmt sich hier 
nach. Querprosile werden meistentheils da nothwendig, 
wo große Stromkrümmungen die Geschwindigkeit des Flus 
ses verringern, wo der Boden des Bettes Aufstauungen 
verursacht und bei großer Verengung des Flußprosils große 
Geschwindigkeit statt findet, wo überhaupt durch Unregel 
mäßigkeiten des Flußbettes bei Hochwässern und Eisgän 
gen Dammdurchbrüche und Eisstopfungen veranlaßt wer 
den, oder wo Nebenflüsse in den Fluß einmünden, oder 
Flußarme sich von ihm trennen. An denselben Stellen 
ist auch die Geschwindigkeit des Flusses zu ermitteln. 
Eine Uebersicht von der Höhenlage des jenseitigen 
Ufers wird bei großen Flüssen am einfachsten durch nicht 
zu entfernt von einander liegende Querprosile erhalten, 
welche auf die Horizontale des Hauptnivellements zu be 
ziehen und 30 bis 40 Ruthen oder nach Erfordern noch 
weiter auf beiden Seiten des Flusses auszudehnen sind. 
Beide Ufer gleichzeitig zu nivelliren, würde bei breiten Flüssen
	        
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