Full text: Die Theorie und Praxis des Nivellirens mit besonderer Rücksicht auf Libelleninstrumente

theils umständlich, theils häufig unmöglich seyn. Ueber- 
dies erfährt man durch das mit dem Quernivellement zu 
verbindende Auspeilen die Beschaffenheit des Flußbettes, 
die Richtung der Stromrinne und durch Nivellement aus 
den Endpunkten, §. 26, das mittlere Gefalle des Wasser 
spiegels, welcher am concaven Ufer, wo der Fluß durch 
Einbaue zurück gestaut wird, meistentheils höher, als am 
convexen liegt. Die genaue Bestimmung des Gefälles des 
Wasserspiegels in Querschnitte selbst hat, besonders bei 
wasserreichen Flüssen, große Schwierigkeiten und kommt 
selten vor. 
Es wird oft erforderlich, die Querprosile an einzel 
nen Stellen bis zur höchsten Ueberschwemmungsgrenze aus 
zudehnen, um die Abflußmasse der Hochwasser annähernd 
kennen zu lernen. Zu diesen Stellen eignen sich solche am 
besten, wo das Flußprosil, durch hohe Ufer beschränkt, 
keinen Seitenabfluß gewährt. Das Nivellement muß hier 
beiderseits die höchsten Punkte der Ufer erfassen, die je 
vom Hochwasser noch erreicht werden. 
8- 87. 
Die Aufnahme der Querprosile eines Flußbettes ge 
schieht meistentheils mittels eines darüber gespannten nicht 
zu starken hänfnen Seils, welches durch eingeflochtene 
rothe Lappen in der Regel in einzelne Ruthen abgetheilt 
wird. Alle 5 Ruthen wird noch eine besondere sich mehr 
auszeichnende Marke angebracht, um dadurch das Verzäh 
len um einzelne Ruthen bei breiten Profilen besser zu ver 
meiden. Bei 15 bis 20 Ruthen Breite des Flusses läßt 
sich das Seil ohne anderweitige Unterstützung, nach Befe 
stigung auf dem jenseitigen Ufer an einen eingetriebenen 
starken Pfahl, durch Menschenhände oder mit Hilfe einer 
Taumelwinde aus den Strom herausholen und straff zie 
hen. Wo aber der Fluß eine Breite von 40 bis 60 Ru 
then und darüber hat, gibt man der Leine einen oder meh 
rere Unterstützungspunkte durch Kähne. Sie werden über 
die Richtung des Profils stromaufwärts eine kurze Strecke 
hinaus gefahren, um sie nach ausgeworfenen Ankern mit 
ihrem im vordern Theil des Schiffs angebrachten Unter 
stützungspunkt in die Richtung des Profils bringen zu 
können. Der Unterstützungspunkt kann aus einem am 
Ende der vordern Kaffe senkrecht errichteten gabelförmigen
	        
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