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A. Trigonometrische Ausgleichungen.
(Aufstellung des
(Regeln und Erklärungen.)
Bei A’zcÄ/z/wg-smessungen sind zur Ausgleichung l — 2p + 3 Seiten- und
l-p-\-1 Dreiecks- oder Polygoiigleichungen
(13) oder r = Zl— 3 p + 4 Bedingsgleichungen überhaupt nötig,
wenn / die Anzahl aller Verbindungslinien und p die Anzahl der Eckpunkte
bedeutet.
Danach wären also nach Fig. 3 überhaupt r = 22 — 18+ 4 = 8 Be
dingungsgleichungen nötig. Da die eigentlichen Winkel- und Seitenwerte
vorderhand nicht gebraucht werden, setzen wir nur die unbekannten Ver
besserungen der Winkel oder besser, der Richtungen, mit (1), (2), (3) usw. ein.
Die Aufstellung der Winkelbedingungsgleichungen (11 — 6 + 1 = 6) ist
ohne weiteres klar. Die linke von 2 Richtungen, die einen Winkel ein
schließen, wird immer negativ, die rechte immer positiv eingesetzt.
Die Seitenbedingungen (11 — 12 + 3 = 2) ergeben sich folgendermaßen.
Es muß sein z. B. für Be als „Zentralpunkt“:
(Seite Be Hg). (Seite BeBw). (Seite Be Bo)
(Seite BeBw). (Seite Be Bo). (Seite Be Hg)
. _ Be Hg. Be Bo . Be Bw
° der ~ Be Bo . BeBw. Be Hg
oder, was dasselbe ist, die Summe der Logarithmen des Zählers muß gleich
der Summe der Logarithmen des Nenners sein, was sich ohne weiteres klar
machen läßt, wenn man jede Seite nach der Figur als Sinusprodukt behandelt.
Man setzt deshalb auch anstatt der einzelnen Seiten die Sinus der im zu
gehörigen Dreieck den betreffenden Seiten jedesmal gegenüberliegenden
Winkel ein, nämlich nach Maßgabe obiger Gleichung
einmal für Seite BeHg den Wert sin (1 . 3) und das andere Mal für Seite
Be Hg den Wert sin (4.6),
einmal für Seite Be Bo den Wert sin (5.6) und das andere Mal für Seite
Be Bo den Wert sin (8.9),
einmal für Seite BeBw den Wert sin (9 . 10) und das andere Mal für Seite
BeBw den Wert sin (1.2).
Hierin bedeuten die Zahlen wieder die Richtungen, aus denen sich die
Winkel ergeben.
Die Seitenbedingungen lassen sich ganz schematisch bilden. Z. B.: Aus
gangsseite im Viereck BeBw Hg Bo ist die eine Diagonale BoBw. Eine der
gegenüberliegenden Ecken als „Zentralpunkt“ ist Be, die andere, gesuchte,
Diagonale ist BeHg. Von ihr aus rechtsherum gezählt, läßt sich das Viereck
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auch ausdrücken BeHg, Be Bo, BeBw. worin alle 4 Eckpunkte enthalten sind.
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Danach bildet man ganz mechanisch
BeHg Be Bo BeBw
Be Bo BeBw BeHg ’
§ 2. Beobachtungsplan und Ausgleichung eines Basisvergrößerungsnetzes. 29
Beobachtungsplanes.)
(Rechenschema.)
Noch Muster 3.
Zähler
Winkel
Richtung
0 '
Log.-Diff.
+ äß
Be Bo Hg .
— (1) + (3)
137
5
— 22.7
Bo Bw Be .
— (5) + (6)
46
4
+ 20,3
Be Hg Bw .
-(9)+ (10)
39
36
+ 25.5
Nenner
1
Winkel
Richtung
o >
Log.-Diff.
~dß
Bo Hg Be .
— (8) + (9)
19 56
— 58,1
Be Bo Bw .
— (1) + (2)
67 31
- 8,8
Hg Bw Be .
— (4) + (6)
96 59
+ 2,6
0 = + 31,5 (1) - 8,8 (2) - 22,7 (3) - 2,6 (4) - 20,3 (5) + 22,9 (6) + 58,1 (8)
— 83,6 (9) + 25,5 (10) oder durch 50 geteilt, um die Koeffizienten von (1),
(2) usw. möglichst nahe 1 zu bringen, 0 = + 0,63 (1) — 0,18 (2) — 0,45 (3)
- 0,05 (4) - 0,41 (5) + 0,46 (6) + 1,16 (8) - 1,67 (9) + 0,51 (10).
Gleichung VI im Viereck HW, HBe, H Hg:
HW H Be H Hg
1 “ HBe ‘ HHg ' HW'
Zähler
Winkel
Richtung
0 '
Log.-Diff.
+ +"
HBeW . .
-(12)+ (16)
151 40
— 39,1
Be Hg H. .
- (9)+ (U)
64 15
+ 10,1
HW Hg . .
-(21)+ (22)
29 33
+ 37,1
Nenner
Winkel
Richtung
0 '
Log.-Diff.
-dß
Be WH . .
-(20)+ (21)
17 2
— 68,7
HBeHg. .
-(12)+ (14)
87 57
— 0,8
WHgH . .
- (7)+ (11)
133 57
+ 20,3