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A. Trigonometrische Ausgleichungen.
(Ausgleichung des
(Regeln und Erklärungen.)
Die Berechnung von BD (S. 57) geschieht doppelt aus den beiden Dreiecken
EBD und FDB mittels zweier Seiten und des eingeschlossenen Winkels.
Das Rechenschema dazu ist sehr einfach und wird folgendermaßen
gebraucht: Der Kopf wird nach der Figur und den beiden vorherge
gangenen Dreiecksberechnungen (S. 56) ausgefüllt. Von dort werden auch die
Logarithmen b ... und c... übernommen. Den eingeschlossenen stumpfen
Winkel bekommt man aus der Ermittelung der endgültigen Winkel unter c
(S. 55). Er wird unten am Fuße der Berechnung bei A = eingetragen.
Darüber berechnet man sofort den Exzeß s des Dreieckes und zieht
-g- von A ab, um a zu bekommen. Mit cos a und sin a gewinnt man dann
u . .. und v. . . Bei beiden ist sorgfältigst auf das Vorzeichen zu achten.
v
z. ergibt tg ß. Man trägt dann ß unter a ein und erhält y durch Ab-
JL W -j^
Stimmung auf 180°. Fügt man nun noch zu ß und y je -g- s“ hinzu und
schreibt die so gewonnenen sphärischen Winkel wieder unten neben B =
und C =, so muß die Summe dieser untenstehenden 3 Winkel 180°+ s“ er
geben. Erst dann wird a: c und durch Multiplikation mit c die gesuchte Seite
a = BD berechnet. Sie muß wieder in beiden Berechnungen auf 1 bis 3 Ein
heiten der letzten (8.) Mantissenstelle übereinstimmen und wird nun zur Be
rechnung der beiden großen Dreiecke ABD und CDB über ihr verwandt
(S. 57 und 58). Die dazu fehlenden Winkelzusätze an beiden Seiten von BD
werden ebenfalls aus der soeben geschilderten Berechnung entnommen.
Schließlich wird die große Diagonale A C nach demselben Rechnungs
schema ermittelt wie die kleine (S. 58).
Damit ist die Ausgleichungsaufgabe gelöst.
(Fortsetzung S. 61.)
§ 3.
Ausgleichung eines Dreiecksnetzes nach
(Regeln und Erklärungen.)
a) Die erste
I. Die Bedingungsgleichungen der 1. Ausgleichung.
Die Ausgleichung von Ketten und Netzen nach Bedingungsgleichungen
ist im Prinzip genau dieselbe.
Wir wählen deshalb hier eine kleinere Netzausgleichung aus Bd. XI,
Hauptdreiecke, nämlich das Pfälzische Dreiecksnetz, um ohne zu große
Rechenarbeit die Aufgabe und die Entwickelung des Ausgleichungsverfahrens
für Ketten und Netze bei Ausgleichungen nach bedingten Beobachtungen mit
Anschlußzwang klarzulegen. Fig. 6 ist dem genannten Bande entnommen
und durch Eintragung der Richtungsziffern (1), (2), (3) etc. und der Be-
dingsgleichungsnummern (I, II, III etc.) für unsere Zwecke ergänzt worden.
Die Art der Bezifferung usw. geht aus der Figur hervor.
Zunächst wird eine 1. Ausgleichung (innere Ausgleichung) ohne jeden
Anschlußzwang vorgenommen. Die Stationsausgleichung und die Berechnung
§ 2. Beobachtungsplan und Ausgleichung eines Basisvergrößerungsnetzes. 61
Basisnetzes.)
(Regeln und Erklärungen.)
Es genügt, bei diesen Berechnungen 8stellige Logarithmen anzuwenden.
Will man ganz sicher gehen, um bestimmt überall in den zulässigen Grenzen
von 1 bis 3 Einheiten der letzten Rechenstelle zu bleiben, so rechnet man
mit lOstelligen Logarithmen bei doppelter Interpolation mittels Rechenmaschine
und rundet die Logarithmen dann auf 8 Stellen ab. Die Rechenarbeit wird
dadurch nicht unerheblich vermehrt.
IV. Obgleich das Gewicht der abgeleiteten Seite stets durch den Be
obachtungsplan vorausbestimmt wird, könnte es doch interessieren, zu wissen,
ob die Ausgleichung dieses Gewicht nicht verändert hat. Man müßte für diesen
Fall von Anfang an den Funktionsausdruck u (vgl. Formel (16) in a) II. a) als
5. Bedingungsgleichung einführen und sowohl die Ausdrücke für die Über
tragungsgrößen (b) I. b) wie die Korrelaten- und Normalgleichungen um die
Koeffizienten in der «-Gleichung als Zusätze / vermehren und bekäme dann
aus den reduzierten Normalgleichungen den Wert ^' 1
lieh erreichte Gewicht der Seite auf jj~n und
geleiteten Seite auf
berechnen läßt. Das so ermittelte Mi muß bis auf geringe Abweichungen mit
dem nach Formel (17) vorausberechneten übereinstimmen und ist hier nicht
mitberechnet.
Die Aufstellung der Abrisse geht aus dem Beispiele auf S. 59 hervor.