Äquatoreal -
- Äquatorial. 25
was zu den Zeiten der Äquinoktien, 21.
März und 23. Sept., stattfindet. Die bei
den Punkte, in denen die Sonne an die
sen Tagen steht, die Schnittpunkte des
Äquators mit der Ekliptik oder scheinbaren
Sonnenbahn, heißen der Frühlings
und der Herbstpunkt. Vgl. Himmel.
Äquatoreal, s. v. w. Äquatorial. '
Äquatorhöhe, der Winkel, unter wel
chem der Himmelsäquator den Horizont
eines Orts schneidet. Er wird gemessen
durch den Bogen des Meridians vom Sud-
punkt bis zu seinem Durchschnitt mit dem
Äquator und ist also gleich der mittägigen
Sonnenhöhe zur Zeit der Tag- und Nacht
gleichen. A. und Polhöhe oder geogra
phische Breite ergänzen sich zu 90°; die Ä.
ist also gleich dem Meridianbogen zwischen
Pol und Zenith.
Äquatorial, astronomisches Instru
ment, welches dazu dient, in jeder Stel
lung eines Sterns dessen Stundenwinkel
und Deklination zu messen. Dasselbe
stimmt im Prinzip mit den Armillar-
sphären <s. d.) überein, deren sich schon
die Astronomen des Altertums zu dem
selben Zweck bedienten, und besteht aus
einem Fernrohr, welches sich um zwei Ach
sen, die Deklinationsachse und die
Stuudenachse oder Polarachse, dre
hen läßt. Die erstere liegt parallel zur
Ebene des Himmelsäquators und ist mit
einem rechtwinkelig zu ihr stehenden Kreis,
dem Deklinationskreis, versehen, an
welchem man die Stellung des Fernrohrs
und damit die Deklination des Sterns,
auf den dasselbe gerichtet ist, abliest. Die
Deklinationsachse hat aber keine unbeweg
liche Stellung, sondern ist rechtwinkelig
an der Stundenachse angebracht, die pa
rallel zur Weltachse steht, und läßt sich
daher um die letztere drehen. Die Größe
dieser Drehung wird an einem zweiten
Kreis gemessen, dem Stundenkreis,
der rechtwinkelig zur Stundenachse, also
parallel zum Äquator liegt. Wenn das
Instrument richtig aufgestellt und orien
tiert ist und auch die Nullpunkte beider
Kreise berichtigt sind, so muß man aus
den letzter» die Ablesung Null erhalten,
sobald man das Fernrohr gegen den Punkt
des Äquators richtet, der im Meridian
steht. Richtet man dasselbe aber durch Dre
hung um beide Achsen auf einen beliebi
gen Stern, so erhält man aus den Ab
lesungen an den beiden Kreisen seine De
klination und seinen Stundenwinkel, und
wenn man noch die Stcrnzeit für denMo-
ment der Einstellung kennt, so erfährt man
auch die Rektaszension deSSterns; dieselbe
ist nämlich gleich der Sternzeit vermindert
um den Stundenwinkel des Sterns.
Die spezielle Anordnung ist verschieden;
am verbreitetsten ist die deutsche Auf
stellung, von welcher die Skizze Fig. 1
eine Vorstellung gibt. AB ist die Polar
achse, welche in dem Pfeiler M gelagert ist,
der, aus Stein oder Eisen hergestellt, das
ganze Instrument trägt. Rechtwinkelig
zu ihr ist an ihrem obern Ende B ein Rohr-
angebracht, welches die Deklinationsachse
CD enthält, die an einem Ende C das
Fernrohr, am andern I) ein Gegengewicht
trägt. Auf diese Weise fällt der Schnitt
punkt B der beiden Achsen, das sogen.
Zentrum der Bewegung und zugleich das
Zentrum der Schwere des Fernrohrs, der
Deklinationsachse und des Gegengewichts,
ganz oder nahezu senkrecht über die Mitte
des Montierungspfeilers Ll. Eine Modi
fikation dieser Aufstellung, die von Ho