Full text: Lexikon der Astronomie

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Zeitball — Zeitglcichung. 
sin h = sin cp sin d-f- cos cp cos 8cos t 
sin h'—sin >/ sin 8'-f-cos cp cos 8' cos t', 
und außerdem ist die Zeitdisferenz t—1‘ 
bekannt. Mau kaun daher nicht nur die 
Z. t, sondern auch die Polhöhe cp aus 
den beiden Gleichungen berechnen. In 
dessen müssen wir uns mit dieser Bemer 
kung begnügen, da die Entwickelung des 
Verfahrens, welches zur Berechnung von 
t und cp führt, uns hier zu weit führen 
würde. Dieses Verfahrens bedienen sich 
die Seefahrer häufig; da ihnen aber die 
Breite durch die Schiffsrechnung nach 
Log und Kompaß bekannt ist, so bedie 
nen sie sich zur Rechnung eines ange 
näherten, von dem Holländer Douwes 
angegebenen Verfahrens. 
Rach Olbers' Vorschlag kann man 
auch das Verschwinden eines Sterns hin 
ter einem senkrechten terrestrischen Objekt 
zur Zeitbestimmung benutzen. Beobachtet 
man nämlich von ein und demselben 
Punkt aus, so verschwindet der Stern alle 
Tage zu derselben Sternzeit wieder. Hat 
man daher an einem bestimmten Tag 
durch anderweitige Bestimmung oder durch 
Vergleichung mit der Uhr einer Sternwarte 
diese Z. gefunden, so kann man an andern 
Tagen den Stand einer nach Sternzeit 
gehenden Uhr unmittelbar durch die Beob 
achtung des Verschwindens des Sterns fin 
den. Gibt die Uhr mittlere Zeit an, so er 
folgt das Verschwinden jeden Tag 3 Min. 
55,909 Sek. früher als am vorhergehenden. 
Zeitball, ein schwarzer ballonähnlicher 
Körper von etwa 1— 2 in Durchmesser, 
der weithin sichtbar an einem Mast an 
gebracht ist und genau zu einer bestimm 
ten Normalzeit herabgleitet, um nament 
lich Seefahrern ein Mittel zur Berichti 
gung ihrer Uhren (zur Bestimmung des 
Standes derselben) zu bieten. Der Ap 
parat steht mit einer Sternwarte in elek 
trischer Verbindung, wo in der Regel eine 
Normaluhr durch Schließung oder Öff 
nung des elektrischen Stroms in dem be 
treffenden Augenblick die Auslösung eines 
Sperrhakens vermittelt, der den Ballon 
bis dahin auf der Höhe des Mastes fest 
hielt. Der erste Z. wurde 1833 in Green 
wich eingerichtet; seitdem haben viele Ha 
fenplätze solche Apparate. 
Zeitbogen, der Bohen des Äquators, 
welcher den Stundenwinkel mißt. 
Zeitgleichung heißt der Unterschied 
zwischen wahrer und mittler Sonnenzeit 
lvgl.Zeit), ausgedrückt in mittler Zeit. Sie 
ist zur wahren Zeit zu addieren, wenn sie 
positiv ist, dagegen zu subtrahieren, wenn 
sie negativ, um die mittlere Zeit zu erhal 
ten. Wenn also die Z. 1. Jan. -s-3"» 
5^ beträgt, so findet der wahre Mit 
tag um 12h 3m 52s mittlerer Zeit statt, 
oder die mittlere Zeit im wahren 
Mittag ist 12V 3«» 52«, und 15. Mai, 
wo die Zeit—3“ 53« beträgt, ist die mitt 
lere Zeit im wahren Mittag ll h 46 m 7«. 
Tabelle der Zcitgleichuug. 
Datum 
Zeitgleich. 
Datum 
Zeitgleich. 
Jan. 1. 
+ 3 m 52« 
Juli 5. 
+ 4“ 15« 
6. 
6 
9 
10. 
5 
3 
11. 
8 
13 
15. 
5 
40 
16. 
10 
2 
20. 
6 
5 
21. 
11 
36 
25. 
6 
15 
26. 
12 
50 
30. 
6 
11 
31. 
13 
43 
Aug. 4. 
+ 5 
51 
Febr. 5. 
+ 14 
15 
9. 
5 
17 
10. 
14 
27 
14. 
4 
29 
15. 
14 
21 
19. 
3 
27 
20. 
13 
56 
24. 
2 
13 
25. 
13 
15 
29. 
0 
48 
März 2. 
+ 12 
19 
Sept. 3. 
— 0 
46 
7. 
11 
11 
8. 
2 
25 
12. 
9 
53 
13. 
4 
8 
17. 
8 
28 
18. 
5 
54 
22. 
6 
58 
23. 
7 
39 
27. 
5 
27 
28. 
9 
22 
April 1. 
+ 3 
55 
Okt. 3. 
-10 
58 
6. 
25 
8. 
12 
26 
11. 
1 
1 
13. 
13 
43 
16. 
— 0 
15 
18. 
14 
46 
21. 
1 
22 
23. 
15 
35 
26. 
2 
18 
28. 
16 
6 
Mai 1. 
— 3 
2 
Nov. 2. 
— 16 
19 
6. 
3 
33 
7. 
16 
11 
11. 
3 
50 
12. 
15 
42 
16. 
3 
52 
17. 
14 
52 
21. 
3 
39 
13 
42 
26. 
3 
14 
27. 
12 
12 
31. 
2 
37 
Dez. 2. 
— 10 
24 
Juni 5. 
- 1 
49 
7. 
8 
20 
10. 
0 
53 
12. 
6 
4 
15. 
+ o 
9 
17. 
3 
39 
20. 
1 
14 
22. 
1 
10 
25. 
2 
19 
27. 
+ 1 
19 
30. 
3 
20 
32. 
3 
44
	        
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