Zelia — Zentralbewegung.
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Viermal im Jahr erreicht die Z. einen
Maximalwert, nämlich
12. Febr. 14. Mai 26. Juli 3. Nov.
-f 14 m 28 5 — 3 m 53° -f6” 10 5 —16“ 19 6 ,
und an vier dazwischen gelegenen Tagen,
nämlich 1b. April, 14. Juni, 31. Aug.
und 24. Dez., verschwindet sie.
Da die Sonne am Anfang des bürger
lichen Jahrs nicht genau immer in demsel
ben Punkt ihrer Bahn steht, so hat auch
dieZ. nur annähernd an dem gleichen Mo
natstag in allen Jahren denselben Wert,
und man gibt sie deshalb in den astrono
mischen Jahrbüchern für die Mittage der
einzelnen Tage und für einen bestimmten
Ort an; statt der Z. findet sich in den Ka
lendern gewöhnlicher die mittlere Zeit im
wahren Mittag verzeichnet. Die neben
stehende Tabelle gibt die Werte der Z. von
fünf zu fünf Tagen für den wahren Mit
tag von Berlin und für 1882 bis auf die
Sekunden genau.
Schon Tycho Brahe hat bei seinen
Beobachtungen die Notwendigkeit der Be
rücksichtigung der Z. erkannt, und K e p l e r
fand ihre Ursachen, die ungleiche Geschwin
digkeit der Erde in ihrer Bahn und die
Schärfe der Ekliptik; er nahm aber irriger
weise noch eine ungleichförmige Rotation
der Erde um ihre Achse als dritte Ursache
an. In richtiger Weise bestimmt und an
gewandt hat erst Flamsteed die Z.
Zelia, Planetoid (169).
Zenareiden, von Littrow vorgeschla
gener Name für die kleinen Planeten oder
Planetoiden, der ihre Lage zwischen Ju
piter (Zeus) und Mars (Ares) andeu
ten soll.
Zenith, der höchste Punkt des schein
baren Himmelsgewölbes, der genau senk
recht über dem Scheitel des Beobachters
liegt, daher auch Scheitelpunkt ge
nannt. Der ihm diametral entgegenge
setzte, also tiefste Punkt der unsichtbaren
Himmelshalbkugel heißt das Nadir.
' Zenithdistanz eines Sterns ist der zwi
schen dem Zenith und dem Stern liegende
Bogen des durch den letztern gehenden
Höhenkreises. Sie beträgt mit der Höhe
zusammen 90°.
Zenithsektor ist ein von dem Eng
länder Hooke erfundenesInstrument zur
Messung der Zenithdistanz von Sternen,
die dem Zenith sehr nahe stehen. Es be
steht aus einem in der Ebene des Meri
dians beweglichen Fernrohr, welches sich
um eine horizontale, von O. nach W. ge
richtete Achse drehen läßt, und ist mit
einem Faden Mikrometer versehen. Da die
zu beobachtendenZenithdistanzennur klein
sind, so ist dasJnstrumentnicht mit einem
Vollkreis, sondern nur mit zwei kleinen,
geteilten Kreissektoren versehen, an denen
man die Abweichung des auf einen Stern
eingestellten Fernrohrs von der Vertikalen
nach N. oder S. ablesen kann. Die
Ablesung erfolgt mit Nonien oder Mikro
skopen. Da das Fernrohr bei den Beob
achtungen nahezu vertikal steht, was das
direkte Durchsehen sehr unbequem machen
würde, so ist die eine Hälfte derDrehungs-
achse hohl, und gegenüber ihrer Ansatzstelle
ist im Fernrohr ein Spiegel, unter 45°
gegen die optische Achse des Rohrs geneigt,
angebracht, der die vom Objektiv kommen-
bcit Strahlen in die hohle Hälfte der Achse
wirft, an deren Endpunkt sich das Oku
lar befindet, so daß der Beobachter bei je
der Neigung des Fernrohrs das Auge an
derselben Stelle halten kann.
Zenithstcrne, Sterne, welche im Ze
nith kulminieren.
Zentra, Dawessche, die dunkelsten
Stellen der Sonnenflecke ; v»l. Sonne, S. 457.
Zentralbcwegung ist eine Bewegung,
welche erfolgt durch die Wirkung einer
anziehenden oder abstoßenden, von einem
festen Punkte, dem Zentrum, ausgehen
den Kraft, der Zentralkraft. Hat der
bewegte Punkt in dem Moment, in wel
chem diese Kraft auf ihn zu wirken be
ginnt, bereits eine gewisse Geschwindigkeit,
die nicht nach dem Zentrum hin oder ge
rade von ihm abgewendet ist, so beschreibt
derselbe eine krumme Linie (im allgemei
nen Trajektorie genannt), deren be
sondere Beschaffenheit von der Größe und
Richtung der Anfangsgeschwindigkeit so
wie von der Größe und dem Gesetz der
Zentralkraft abhängt.
Wie aber auch dieses Gesetz beschaffen
sein und welche Form die Bahn haben
mag, so gilt doch bei jeder Z. das Gesetz
welches Kepler zuerst bei der Bewegung