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Cassinisches Fadi
nnetz — Childrey.
Sternwarte, starb 16. April 1756 auf
seinem Landgut Thury bei Clermont. —
3) Cesar Francois C. de Thury,
Sohn des vorigen, geb. 17. Juni 1714
zu Paris, 1736 Mitglied der Akademie,
von 1756 bis zu seinem Tod, 4. Sept.
1784, Direktor der Pariser Sternwarte,
besonders bekannt durch die von ihm be
gonnene, von seinem Sohn vollendete große
trigonometrische Aufnahme Frankreichs. —
4) Jean Dominique, Graf von C.,
Sohn des vorigen, geb. 30. Juni 1748 zu
Paris, Gehilfe und später Nachfolger
seines Vaters, brachte 1793 die große von
feinern Vater begonnene Karte von Frank
reich zum Abschluß, wurde aber noch in
demselben Jahr von den Revolutions
männern ins Gefängnis geworfen und
zog sich nach seiner Freilassung 1794 nach
Thury zurück, wo er 18. Okt. 1845 als der
Letzte seines berühmten Geschlechts starb.
Sein Sohn — 5) Alexandre Henri
Gabriel, Vicomte de C., geb. 9. Mai
1781, der sich anfangs auch der Astrono
mie, dann aber der stìechtswissenschaft zu
wandte und sich außerdem als Botaniker
bekannt gemacht hat, starb schon 16. April
1832.
Cassinisches Fadennetz, s. Mikrometer.
Celuta, Planetoid (186).
Centaur, Sternbild der südlichen Him
melshalbkugel, südlich vom Schwanz der
Hydra, von welchem bei uns, im mittlern
Deutschland, nur der Kopf und die Schul
tern der Figur mit zwei Sternen 3. Große
und einer Anzahl kleinerer sich über den
Horizont erheben.
Central..., s. Zentral . . .
Cepheus, Sternbild des nördlichen
Himmels, nächst deni Kleinen Bären dem
Nordpol am nächsten, zwischen 290 bis 60°
Rektaszension und 55 bis 87° nördlicher
Deklination; nach Heis 159 dem bloßen
Auge sichtbare Sterne zählend, darunter
fünf von 3.— 4. Größe. ES hat seinen
Namen von C., dem Gemahl der Kassio
peia und Vater der Andromeda, der auf
den Sternkarten als stehende Figur mit
ausgebreiteten Armen, die Füße in der
Nähe des Pols, der Kopf in einer Öff
nung der Milchstraße, dargestellt wird.
Unter den mit bloßem Auge sichtbaren
Artikel, die unter E vermißt werden, 1
Sterneir sind mehrere Doppelsterne, näm
lich x (Rektasz. 303° 26', Dekl. -f 77°
16'), entdeckt von W. Herschel 27. Sept.
1782, Hauptstern grünlichweiß 4. Größe,
Begleiter blau 8. Größe, Distanz 7": ß
(Rektasz. 321° 42', Dekl. + 69° 56'),
ebenfalls von W. Herschel 31. Aug. 1779
entdeckt, Hauptsteril grünlichweiß 3.
Größe, Begleiter blau 8. Größe, Distanz
13,5"; ck (Rektasz. 335° 57', Dekl. -st 57 8
41'), der Hauptsteril veränderlich in 5
Tagen 8 Stund. 47 Min. 40 Sek. von 3,7
bis 4,9 Größe, der Begleiter 5,3 Größe,
Distanz 41", und einige kleinere. Die
Veränderlichkeit von ck, welche Goodricke
1784 entdeckte, hat die Eigentümlichkeit,
daß nach Schönfeld das Maximum schon
1 Tag 13,6 Stunden nach dem Minimum
eintritt; 16—24 Stunden nach dem Maxi
mum findet nach Argelander ein Still
stand der Lichtabnahme statt. Veränder
lich ist außerdem noch der Stern,u (Rektasz.
324° 46', Dekl. -st 58° 7'), der unter
allen am ilördlichen Himmel mit bloßem
Auge erkennbaren am intensivsten rot
gefärbt ist, weshalb ihn Herschel »Granat
stern« genannt hat. Er variiert ziemlich
unregelmäßig zwischen 4. und 5. Größe.
Ceres, Planetoid (1).
Chacornac (spr. scha-), Jean, geb. 21.
Juni 1823 zu Lyon, bis 1854 an der
Sternwarte daselbst, von da bis 1863
an der zu Paris thätig, bekannt durch
zahlreiche (6) Planetoidenentdeckungen
und durch seinen »Elliptischen Atlas« (36
Karten, 1854—63), starb 6. Sept. 1872
zu Ville Urbanne bei Lyon.
Challis (svr. tschallls), James, geb. 12.
Dez. 1803 zu Bramtrov in Esser (Eng
land), ursprünglich Theolog, bis 1860
Professor der Astronomie und Physik.in
Cambridge. «•;
Chamäleon, kleines Sternbild in der
Nähe des Südpols, nur Sterne 5. Größe
und noch lichtschwächere enthaltend.
Charakteristik' des Sonnensystems
ist die Gaußsche Konstante (s. d.).
Childrey (spr. Ischildre), Josua, geb.
1623, erst Schullehrer in Kent, dann
Kaplan Lord Henry Herberts, zuletzt
Pfarrer zu Upway in Dorsetshire, gest.
26. Aug. 1670; gab in seinem Buch »Lri-
nd unter K oder 3 nachzuschlagen. 5*