Erster Teil.
I. Abschnitt.
Grrinidzüge der Centralprojektion.
I. Kapitel.
Einleitung.
§ 1.
Allgemeine Bemerkungen.
Die Lichtstrahlen, welche ein Körper unmittelbar aussendet,
sobald er selbstleuchtend ist, oder welche von seiner Oberfläche
nach allen Richtungen reflektiert werden, wenn er ein beleuchteter
jedoch an sich dunkler Körper ist, bewirken, sofern sie in das Auge
gelangen, das Sichtbarwerden dieses Körpers.
Sämtliche Lichtstrahlen sind, vorausgesetzt, dass der Raum,
in welchem deren Fortpflanzung stattfindet, von einem homogenen
Mittel ausgefüllt ist und dass dieselben auf kein Hindernis stossen,
welches sie absorbieren oder reflektieren würde, erfahrungsgemäss
geradlinig.
Die ideale Gerade, längs welcher der von irgend einem
Punkte im Raume ausgehende Lichtstrahl verläuft, bis er in das
Auge gelangt, bezeichnet man als den, jenem Raumpunkte ent
sprechenden Sehstrahl.
Vergegenwärtigen wir uns zunächst den gesamten Sehprozess,
d. i. die Art und Weise, wie dem Auge ein räumliches Objekt
sichtbar wird, und wie man dessen Lage und Grösse sowohl, als
auch dessen Entfernung vom Auge zu beurteilen pflegt.
Um unsere Betrachtung nicht unnötigerweise kompliziert zu
gestalten, wollen wir nicht nur davon ab sehen, dass die Licht
strahlen, sobald sie aus dem lufterfüllten Raume in das Linsen
system des Auges übergehen, gleichzeitig gebrochen werden,
sondern überdies annehmen, dass die Lichtstrahlen sämtlich durch
Peschka, Freie Perspektive. 1