Derartige vierelementige Grundgebilde nennt man beziehungs
weise „harmonische Punkte“ und „harmonische Strahlen“,
und bezeichnet je zwei in solcher Weise getrennte Elemente derselben
als „harmonisch eonjugierte Punkte oder Strahlen in Be
zug auf die beiden anderen“ 6 ).
Sind auf einem Träger r vier Punkte «, 6, c und u 0 o derartig an
geordnet, dass c den Mittelpunkt der Strecke ab bildet, so
repräsentiert diese Reihe einen speciellen Fall von vier harmoni
schen Punkten.
Nimmt man die Punkte a und b als Fixpunkte an, so ist das
Theilverhältnis:
a c
bc :
das Theilverhältnis
Oy 'ICoo
b Uoo
daher das Doppelverhältnis:
(abcun)
CL C Oy Ojoo
b c ' bu x
— 1 : 1 = — 1.
Die Punkte a und &, sowie die Punkte c und u x sind somit
eonjugierte harmonische Punkte.
Ebenso repräsentieren zwei Strahlen und deren Winkelhal
bierende einen einfachen, resp. speciellen Fall harmonischer Strahlen.
Ist nämlich (a, b) (Taf. XI, Fig. 145) ein gegebener Winkel und sind
c und d die beiden Winkelhalbierenden, so ist
sin a c
sinb c
also
sin ad sin (90 -\- a c) cos ac
sin b d sin (90 — a c) cos a c
{ab c d)
sin a c
sin b c
sin a d
sin b d
Die Strahlen a und sowie die Strahlen c und d sind sonach
conjugiert harmonisch.
§. 172.
Harmonische Eigenschaften eines vollständigen Viereckes oder
Vierseites.
Ist ab cd (Taf. XI, Fig. 146) ein Viereck, dessen Gegenseiten
a b und c d, b c und a d sich beziehungsweise in den Punkten m und n
und dessen Diagonalen ac und bd sich in dem Punkte o treffen, so