gilt in Bezug auf zwei Diagonalen, und die durch ihren Schnittpunkt
gehenden Seiten des Diagonal-Dreieckes
§• 173.
Diese Eigenschaften dienen dazu, um, nachdem man sich ent
schieden hat, welches Paar der gegebenen Punkte als harmonisch con-
jugiert betrachtet werden soll, zu drei gegebenen Punkten a, b, c den
vierten harmonischen Punkt bloß mit Zuhilfenahme des Lineals zu
construieren.
Wählen wir etwa a und b (Taf. XII, Fig. 147), als conjugiert
harmonisches Punktepaar, so kann man die Construction des vierten
harmonischen Punktes d auf die W T eise vollführen, dass man die
Gerade ab als Seite eines vollständigen Viereckes betrachtet. Man
wird also die beiden durch a und b gehenden Seiten am und bm
willkürlich zeichnen; hierauf die Seite cm des Diagonal-Dreieckes
ziehen und auf derselben den zweiten Eckpunkt o des letzteren beliebig
annehmen. Vervollständigt man das Viereck durch die beiden Diago
nalen ao und bo, welche die Seiten bm und am beziehungsweise in
den Punkten f und g schneiden, und zieht man endlich die Gerade fg
als vierte Seite des Viereckes, so trifft diese bereits die Seite ab in
dem verlangten Punkte d.
Der vierte harmonische Punkt d zu a, b und c (Taf. XII,
Fig. 148) kann auch auf folgende Weise bestimmt werden.
Zieht man durch einen der Punkte, etwa durch a eine beliebige
Gerade 6 und trägt auf derselben von a aus eine ganz beliebige
Strecke s nach c, und b x beziehungsweise ein- und zweimal auf, sucht
sodann den Schnittpunkt C von bb x und cc, und führt endlich durch
den letzteren Punkt C eine Parallele, Cck° x zu <?, so trifft dieselbe die
Gerade ab in einem Punkte d, welcher offenbar der gesuchte vierte
harmonische Punkt zu. a, b und c sein wird.
Da nämlich die Punkte a 1 ,b l ,c l und cf? harmonisch sind, so
sind es auch deren Projectionen a, b, c und d.
§• 174.
Projectivisclie Fnndamentaleigenschaften des Kreises.
Denken wir uns einen Kreis K (Taf. XII, Fig. 149) und auf
demselben irgend zwei Punkte C x und C a gewählt und verbinden wir
jeden dieser Punkte mit beliebigen anderen Kreispunkten a. b, c, d
etc., so entstehen zwei Strahlenbüschel mit den Mittelpunkten C x und
C,i, deren Winkel aC x b und aC q b, sowie die Winkel aC\c und aC^c