Full text: Methodik (1. Band)

Diesfalls erhalten wir in (h h‘) (Taf. XX, Fig. 303) einen Punkt 
der Schnittlinie; ein zweiter Punkt kann mit Zuhilfenahme einer 
„Hilfsebene“ bestimmt werden. 
Als Hilfsebene wählen wir am einfachsten entweder eine zur 
verticalen oder eine zur horizontalen Projectionsebene parallele Ebene. 
Nehmen wir also beispielsweise die vertieal projicierende Ebene H v 
an lind bestimmen wir die Schnitte (<?, 6\) und (<? 2 <?' 2 ) dieser Ebene 
U mit den beiden gegebenen Ebenen E und e. Die erhaltenen Schnitt 
geraden (<?,<?',) und (<? 2 <7' 2 ) schneiden sich in einem Punkte (aa') t 
welcher den beiden Ebenen E v Eu und e v e h gleichzeitig angehört, also 
einen Punkt ihrer Schnittlinie repräsentiert. Die Projectionen s und s' 
der letzteren werden somit unmittelbar durch die Verbindungsgeraden 
ha und h'a‘ dargestellt. 
Würden sich au der den verticalen Tracen auch die horizon 
talen Tracen E h und eu nicht schneiden, so könnte man in 
gleicherweise wie vorher die Ebenei/ noch eine zweite Hilfsebene be 
hufs Bestimmung eines zweiten Punktes des Schnittes benützen. 
Wenn ein Punkt der Schnittlinie direct gefunden werden kann, 
d. h. wenn ein Paar gleichnamiger Tracen einen erreichbaren Schnitt 
punkt ergibt, so kann auch folgende naturgemäße Hilfsconstruction 
mit Vortheil angewendet werden. 
Seien also beispielsweise E v E h und e v eu (Taf. XX, Fig. 304) 
wieder zwei Ebenen , deren Horizontaltracen Eh und eu sich in h 1 
schneiden, während sich ein Schnitt der Verticalebenen E„ und e 0 
innerhalb der ZeichnuDgsfläche nicht ergibt. 
Denken wir uns nämlich eine zu e v e h parallele Ebene e‘ v e‘u derart 
gelegt, dass sich sowohl die Tracen E v und e\ als auch die Tracen 
Eu und e‘n innerhalb der Grenzen der Zeichnungsfläche schneiden, und 
bestimmen wir den Schnitt (s,s',) der beiden Ebenen E und e' auf 
die herkömmliche Weise. Nachdem zwei parallele Ebenen von einer 
und derselben dritten Ebene in parallelen Geraden geschnitten werden, 
so folgt, dass die gesuchte Schnittlinie (ss 1 ) der Ebenen E„ E h und 
e v e h zu der bereits festgestellten Schnittlinie {s v s\) der Ebenen E v E h 
und e've'u parallel sein müsse. 
Da weiters der Punkt h\ in welchem sich die horizontalen Tracen 
der beiden gegebenen Ebenen E und e schneiden, einen Punkt (Jih‘) 
ihrer Schnittlinie ergibt und endlich parallele Gerade auf die näm 
liche Ebene bezogen, parallele gleichnamige Projectionen 
besitzen, so genügt es, durch den Punkt h eine Parallele s zu s, 
und durch li‘ eine Parallele s‘ zu s\ zu ziehen, um in s und s' die 
Projectionen des gesuchten Schnittes zu erhalten.
	        
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