Full text: Methodik (1. Band)

§. 345. 
Liegt ein Punkt (aa 4 ) (Taf. XXIII, Fig. 359) in die Grundebene, 
so ist bekanntlich seine orthogonale Bildebenprojection a in der Grund 
linie gg zu suchen und wird dessen Abstand von der Bildebene in 
seiner wahren Größe durch die Senkrechte aa 4 gemessen, welche 
als projicierende Gerade des Punktes A normal zur Bildebene oder, 
da A als in der Grundebene liegend mit a' zusammenfällt, von a 4 
normal zur Grundlinie gezogen wurde. Bestimmen wir für die gegebene 
Richtung des schief projicierenden Strahles (ss‘) die schiefe Pro- 
jection von A, so fällt dessen Bildebenprojection a s mit der schiefen 
Projection des Grundrisses a' s zusammen und es wird a (a 8 a‘ 8 ) die 
schiefe Projection von a {Aa') repräsentieren, während die bereits vor 
her mehrfach erwähnte Verbindungsgerade (A a 4 ) (a s a 4 s ) oder t, als 
jene Gerade erscheint, welche das Verhältnis der wahren Größe 
von a(a 4 A) zur schiefen Projection a (a s a 4 s ) für einen gege 
benen schief projicierenden Strahl (ss') bestimmt. Auf 
Grund dieser Eigentümlichkeit pflegt man die Gerade x die „Ver 
hältnis- oder Theilungslinie“ zu nennen. 
Die Richtung dieses „T heilst rahles“ bleibt selbstverständlich 
für dieselbe Richtung des schiefprojicierenden Strahles unverändert. 
Das Projectionsdreieck aa 4 a s wird also je nach der Entfernung aa 4 = ü 
des Punktes A von der Bildebene, seine Groß e ändern, die Gestalt 
oder Form desselben aber, sowie das Verhältnis von aa' zu aa s 
wird für das nämliche (ss 4 ), unverändert bleiben. Die Größe des 
Projectionsdreieckes ist bloß durch die jeweilige Entfernung des dar 
zustellenden Punktes von der Bildebene bedingt. Nachdem der pro 
jicierende Strahl seine Richtung nicht ändert, das Projectionscentrum 
diesfalls im Unendlichen liegt, die einzelnen Projectionsstrahlen also 
sowohl als auch die Theilstrahlen untereinander parallel bleiben, so 
pflegt man, der Analogie wegen mit der Centralprojection, den Punkt 
a 4 des Projectionsdreieckes aa 4 a s das näher gerückte Centrum 
zu nennen. Selbstverständlich ist dieses näher gerückte Projections 
centrum nicht als fix zu betrachten. Es ändert sich, resp. seine Lage 
mit der Lage des Punktes im Raume. 
§. 346. 
Liegt ein Projectionsdrefeck, welches wir für die Folge immer mit 
„dd'(L u (Taf. XXIII, Fig. 360) bezeichnen wollen, als gegeben vor, so 
ist durch dasselbe die Richtung des schief projicierenden Strahles und 
daher auch die schiefe Projection selbst vollkommen ein 
deutig bestimmt.
	        
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