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sprechenden Sicherheit bestimmt werden können, oder es
überhaupt schwer wird, die beiden Tracen irgend einer durch die
vorliegende Gerade gehenden Ebene festzustellen.
Unter dieser Voraussetzung kann folgender Weg eingeschlagen
werden.
Man denkt sich durch die Gerade (g s g' s ) (Taf. XXIV, Fig. 393)
eine grundiiäch-projicierende Ebene e gelegt. Die schiefen Projectionen
E\ und e\ der Grundflächtracen der gegebenen Ebene E und der Hilfs-
ebene e treifen sich in einem dem Schnitte angehörenden Punkte h s ;
es wird sonach nur noch ein zweiter Punkt der durch Ji s gehenden
Schnittgeraden zu bestimmen sein. Zieht man nun in der Ebene E
eine beliebige Gerade, allenfalls die zur Bildebene parallele Gerade
Qsl's), und ermittelt man deren Schnittpunkt (a s a' s ) mit der Hilfs
ebene e in der vorangegebenen Weise, so erhält man die Schnittlinie
der beiden Ebenen E und e durch die Projectionen (h s a s ) und (h s a' s )
bestimmt. Letztere trifft die Gerade (g s g‘ s ) in dem gesuchten Schnitt
punkte (p s p's) der Geraden {g s g‘v) mit der Ebene E v E' h .
B. Metrische Beziehungen.
§. 363.
Die Construction metrischer Beziehungen, zu welchen namentlich
die Bestimmung der wahren Größe einer Strecke oder eines Winkels
(Umlegung) , die Construction der Normalen zu einer Ebene und
umgekehrt gehören, kann auf bekannte Operationen der orthogonalen
Projectionsmethode zurückgeführt werden, indem man aus den schiefen
Projectionen eines Gebildes vermittelst des Projectionsdreieckes
die orthogonalen Projectionen ableitet und dann die weiteren Construc-
tionen in bereits bekannter Weise vollführt.
Nehmen wir beispielsweise an, es sei die wahre Größe einer
in schiefer Projection gegebenen Strecke (a s b s , a' s b' s ) zu
bestimmen und deren Neigungswinkel gegen die Bild
ebene und Grundebene anzugeben.
Zu diesem Zwecke führen wir zunächst die schiefen Projectionen
{a s b s , a'sb's) (Taf. XXIV, Fig. 394) der gegebenen Strecke vermittelst
des vorliegenden Projectionsdreieckes (dd'ö s ) auf die orthogonalen Pro
jectionen (ab, a'b“) zurück. Ist man in der Lage, die Durchstoßpunkte
OO und d s der Geraden (a,b„ a‘ s b‘ s ) mit der Bild- und Grundebene
aufzutinden, so wird es stets zweckmäßig sein, von denselben Gebrauch
zu machen.