Full text: Methodik (1. Band)

Hat man diesen Andeutungen entsprechend, die besagten Opera 
tionen vollführt, so bleibt der weitere Vorgang mit dem in der ortho 
gonalen Projectionsmethode befolgten, in voller Übereinstimmung. 
Die Ermittlung der wahren Größe (a 0 b 0 ) der Strecke 
(ab, a'b'), sowie die Bestimmung der Neigungswi nkel N v und A 7 /t 
der Geraden (ab, a‘b‘) gegen die Bild- und Grundebene kann 
entweder durch Umlegung der Geraden um ihre bezüglichen Projec- 
tionen in die Bild- oder Grundebene, oder durch Drehung der Gera 
den, indem man dieselbe in eine zu der einen oder der anderen Pro- 
jectionsebene parallele Lage bringt oder auch in die betreffenden 
Projectionsebenen selbst hineindreht. Im letzteren Palle können be 
ziehungsweise vv* oder dd' als Drehungsachsen dienen. 
§. 364. 
Bestimmung der wahren Größe ebener Gebilde. Umlegung. 
Soll ein ebenes Gebilde, welches durch seine schiefen 
Projectionen gegeben ist, s einer wahren Größe nach 
bestimmt werden, so kann dieser Forderung einfach dadurch ent 
sprochen werden, dass man aus dessen schiefen Projectionen, mit Zu 
hilfenahme des Projectionsdreieckes, die orthogonalen Projectionen ab 
leitet und sodann, auf die uns bereits geläufige Weise, das Gebilde um 
die Bild- oder Grundflächtrace seiner Ebene in die Bild- oder 
G r u n d e b e n e umlegt. 
Um jedoch die Operation des Umlegens möglichst einfach zu 
gestalten, wollen wir ein dem Wesen der klinographischen Projection 
entsprechendes Verfahren zu ermitteln suchen. 
Es sei E\E s h (Taf. XXIV, Fig. 395) eine in schiefer Projection 
gegebene Ebene und (a s a' s ) ein in derselben liegender Punkt; es soll 
der bezeichnete Punkt, welcher irgend einem in dieser Ebene liegen 
den Gebilde angehört, umgelegt und das letztere in seiner wahren 
Größe bestimmt werden. 
Es ist einleuchtend, dass die „Umlegung in schiefer Projection“ 
zweckmäßigerweise um die Bildflächtrace bewerkstelligt wird, da diese 
in schiefer Projection durch die nämliche Gerade E e , wie in der 
orthogonalen Projection repräsentiert wird. 
Legen wir zunächst um die bezeichnete Trace irgend einen Punkt 
der Ebene, als welchen wir mit Vortheil einen Punkt d s der schiefen 
Projection der Grundflächtrace, dessen orthogonale Projectionen d und <5' 
mittelst des gegebenen Projectionsdreieckes (dd'd s ) aus der schiefen 
Projection d s abgeleitet werden können, wählen. 
Die Umlegung des bezeichneten Punktes (dd') um E v nach <3 0 
vollführen wir ganz nach der Methode der orthogonalen Projection in
	        
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