214
gehen, besitzt, dass also die horizontal-projicierenden Geraden durch
0' (Achse des gegebenen Leitkegels) gleichzeitig eine Achse
der Normalenfläche darstelle, so ist klar, dass die Mittelpunkte
der Schnitte mit den zur horizontalen Projectionsebene parallelen
Ebenen auf dieser Achse liegen müssen.
Da ferner keine Erzeugenden auf der Normalenfläche exi
stieren, welche zur horizontalen Projectionsebene parallel sind, so
besitzen die eben genannten horizontalen Flächenschnitte keine un
endlichen fernen Punkte, sind somit durchwegs Ellipsen.
§. 181.
Diese Eigenschaft, resp. die Richtigkeit des Gesagten, lässt sich
auch durch folgende Betrachtungen nachweisen.
Nehmen wir ganz allgemein als Leitlinien für eine windschiefe
Fläche einen Kegelschnitt K und zwei sich kreuzende Gerade L und
M an, und treffen wir bezüglich der Projectionsebene und des Pro-
jectionscentrums nachstehende Verfügungen.
Als Projectionsebene gelte die Ebene des Leitkegelschnittes K;
das Projectionscentrum wählen wir auf einer der beiden Leitgeraden,
etwa auf jener L so, dass sich die Centralprojection der letzteren
auf den Punkt L (Taf. VIII, Fig. 45) reduciere, während dv die
Centralprojection der Leitgeraden M darstelle.
Diesen Voraussetzungen entsprechend, werden wir auf höchst ein
fache Weise einzelne Erzeugenden der windschiefen Fläche construieren
können und ebenso leicht das Vorgesetzte Ziel erreichen.
Legen wir nämlich durch dv eine beliebige Ebene e b e t , so trifft
dieselbe den in der Bildebene liegenden Kegelschnitt in zwei Punkten
a und b und die central-projicierende Gerade L in einem Punkte,
dessen Centralprojection mit L zusammenfällt, so, dass La und Lb
die Centralprojectionen der in der Ebene e b e v liegenden Erzeugenden
repräsentieren.
In gleicher Weise können nunmehr beliebig viele Paare von
Erzeugenden mit der größtmöglichen Leichtigkeit central-pro-
jectivisch dargestellt werden.
Suchen wir ferner auch den Schnitt der Fläche mit einer
Ebene E b E v auf, welche durch die Schnittpunkte der beiden Leit
geraden L und M mit der Ebene des Leitkegelschnittes gehen.
Die Bildflächtrace E b einer derartigen Ebene ist offenbar die
Verbindungsgerade der Punkte L und d, während die Fluchttrace E 0
durch irgend eine zu Ld Parallele vertreten werden kann.