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Hieraus ist zu ersehen, dass es auf der Ringfläche, außer den
Meridian- und Par all elkreisen noch ein drittes System von
Kreisen gibt, deren Ebenen eine constante Neigung gegen die
Ringachse besitzen.
§. 270.
Was die Berührungsaufgaben für die Ringfläche an
belangt, so dürfte es nicht nothwendig, ja überflüssig erscheinen, an
dieser Stelle besonders auf dieselben einzugehen, da die hierbei zur
Verwendung kommenden Constructionen in voller Übereinstimmung
mit jenen sind, welche wir bereits bei den Berührungsproblemen
bezüglich der allgemeinen Rotationsflächen kennen lernten.
Dass sich übrigens bei der Ringfläche gewisse constructive Ver
einfachungen ergeben, ist selbstverständlich, wenn man berücksichtigt,
dass der Meridian aus zwei gleich großen, gegen die Rotations
achse symmetrisch liegenden Kreisen besteht.
In einem Falle jedoch, den wir nachstehend besprechen wollen,
ist es vortheilhaft, die Ringfläche nicht als Rotationsfläche aufzufassen,
sondern als Umhüllungsfläche zu betrachten.
§• 271.
36. Aufgabe. Parallel zu einer gegebenen Geraden ist der
Ringfläche ein Cylinder zu umschreiben.
Behufs Vereinfachung der Construction wählen wir überdies die
verticale Projectionsebene parallel zu der gegebenen Geraden
<g, g‘) (Taf. XV, Fig. 81).
Unter dieser Voraussetzung ist sodann der Ringfläche (welche
die aus den vorhergegangenen Erörterungen bekannte Lage gegen die
Projectionsebenen besitzt) parallel zu einer zur verticalen Projections
ebene parallelen Geraden (g, g') eine Cylinderfläche zu um
schreiben.
Nehmen wir zu diesem Zwecke eine beliebige Meridianebene
P v Ph an. Besagte Ebene schneidet die Riugfläche in zwei Meridian
kreisen (c n c\) und (c 2 , c' 2 ). Denken wir uns weiters der Ringfläche
längs eines der eben genannten Kreise, beispielsweise längs (c lt c\),
die berührende Kugel (<?,(?',) eingeschrieben.
Der der Kugel (a, o\) parallel zur Geraden (g, g') umschrie
bene Cylinder berührt dieselbe längs eines größten Kreises in
jener Ebene h v h h , welche durch den Kugelmittelpunkt (o, o') senk
recht zu (g, g‘) gelegt wird. Dieser Berührungskreis des Cylinders
schneidet die Charakteristik (c p c\) in zwei Punkten (cj,, a\) und