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von der durch A gehenden Cylindererzeugenden beginnt, es nicht
etwa nothwendig sei, eine oder mehrere volle Cylinderabwickelungen
vorzunehmen, bevor auch der Punkt B zur Abwickelung gelangt.
Lässt man diese Beschränkung weg, d. h. nimmt man an, dass
bevor die beiden genannten Punkte zur Abwickelung gelangen, mehr
als eine volle Cylinderabwickelung zulässig wäre, so er
geben sich unendlich viele Schraubenlinien, welche durch die
Punkte A und B gehen.
Die erste der durch A und B gehenden Schraubenlinien (d. i.
die in dem vorigen Satze gedachte) schneidet die sämmtlichen Cylin
dererzeugenden, welche zwischen den durch A und B gehenden Er
zeugenden liegen, in je einem Punkte, die zweite Schraubenlinie
dagegen schneidet jede dieser Erzeugenden in je zwei, die dritte in je
drei u. s. w. Punkten.
Finden wir, dass der Cylinder durch die beiden durch A und
B gehenden Erzeugenden in zwei Theile zerlegt wird, so kann man,
was bisher von dem einen Theile gesagt wurde, natürlich auch un
mittelbar auf den zweiten, den Cylinder ergänzenden Theil beziehen.
Nennen wir diese beiden Theile „complemäntere“ Cylinder-
par tien, so kann man dem früheren Satze den folgenden präciseren
substituieren :
203. „Sind auf einem Botationscylinder zwei Punkte gegeben,
so können durch dieselben unendlich viele Paare von Schraubenlinien
gelegt werden; das erste Paar schneidet die Erzeugenden des einen,
beziehungsweise des ihm complementären Cylindertheiles (tvelche Theile
durch die gegebenen Punkte bestimmt iverden) in je einem Punkte.
Die Schraubenlinien des zweiten Paares schneiden die Erzeugenden
des einen resp. des anderen Cylindertheiles in je zwei Punkten
u. s. w. u
§. 275.
Die Erzeugenden g A und gs der beiden Punkte A und B theilen
die Cylinderfläche in zwei complementäre Theile, von welchen
wir den kleineren mit F x , ¡den größeren mit F„ bezeichnen wollen.
Denken wir uns den Theil JF, abgewickelt, wobei die Punkte A
und B nach A n und B 0 gelangen, so repräsentiert die geradlinige
Strecke A 0 B 0 den abgewickelten, zwischen A und B liegenden
Theil der Schraubenlinie.
Nachdem einerseits eine Curve auf dem Cylinder bei der Ab
wickelung des letzteren ihre Länge nicht ändert und andererseits
die Gerade A 0 B 0 die kürzeste der zwischen A 0 und B 0 möglichen
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