Anhang.
Fünfter Abschnitt.
Schattenlehre,
XIX. Capitel.
Construction der Schatten.
§. 327.
Vorbemerkungen.
So wie die „Darstellende Geometrie“ zunächst dem Be
dürfnisse, gesetzmäßig gestaltete Kaumformen auf einer Ebene zu
fixieren, ihre Entstehung verdankt, so wurde auch weiters im Bereiche
derselben das Streben wach gerufen, Mittel und Wege zu ersinnen,
durch welche selbst auch für den ungeübteren Denker die Möglich
keit erwächst, aus dem auf einer Ebene construierten oder entworfenen
Bilde nicht nur die räumlichen Dimensionen abnehmen, sondern auch
auf das so dargestellte räumliche Object mit Sicherheit schließen und
von demselben sich eine klare Vorstellung machen zu können.
Man suchte demgemäß, um kurz zu sprechen, die Bildlich
keit zu erhöhen und diese mit der Anschaulichkeit zu ver
binden.
Diesen Bestrebungen ist theilweise auch die Entwickelung und
Ausbildung der centralen Projection (Perspective), der kli-
nographischen Projection, der Axonometrie etc. zuzu
schreiben.
So geeignet diese Methoden auch sind, um selbst dem Laien
eine klare Vorstellung von dem räumlichen Gebilde und einen Ein
blick in die räumlichen Verhältnisse der bildlich dargestellten Objecte
zu gestatten, so entbehrt denn doch das ungeübte Auge nur zu häufig
noch den Eindruck der Körperlichkeit, wenn in der Darstellung nicht