427
§. 356.
68. Aufgabe. Es ist der Schatten einer Pyramide auf ihre
Basisebene zu bestimmen.
Die Pyramide sei durch ihr Bild und das der Projection ihrer
Spitze auf die Ebene der Basis gegeben. Der leuchtende Punkt (L,L‘)
(Taf. XX, Fig. 128) sei durch seine Bild- und Grundflächprojection
festgestellt.
Der Schlagschatteu der Basis AB CDEF der Pyramide kommt
hier, da diese in der schattenaufnehmenden Ebene selbst liegt,
weiter nicht in Betracht. Es wird sich somit bloß um den Schatten
des Scheitels (S, S') der Pyramide handeln.
Führen wir durch (L,L‘) und (S,S‘) einen Lichtstrahl, so kann
diese Gerade gleichsam als der Schnitt der möglichen Streif
ebenen, welche durch (L, L‘) und (S, S') an die Pyramide geführt
werden können, betrachtet werden, und suchen wir den Durchstoß
punkt S a des besagten Lichtstrahles (X, k‘) mit der Basisebene B e , so
bestimmt dieser bereits den Schlagschatten S a der Pyramidenspitze.
(S, S') auf die bezeichnete Ebene.
Der Schlagschatten der Pyramide ist sodann durch die äußer
sten Geraden (Tracen der Streifebenen auf der Basisebene) be
grenzt, welche vom Punkte S a an die Pyramidenbasis AB CDEF
geführt werden können. Im vorliegenden Falle sind diese Tracen
durch C/S a und ES a dargestellt.
Die Verbindungsgeraden der übrigen Eckpunkte A, B . . . mit
S a würden den Schlagschatten der einzelnen Pyramidenkanten (für
sich betrachtet) direct bestimmen.
Die hier in Betracht kommenden Streifebenen der Pyramide
sind sonach durch CS a S und ES a S und die schatten werfenden
oder Selbstschattenkanten CS und ES dargestellt. Diese
letzteren begrenzen die beschatteten oder im Selbstschatten
sich befindlichen Seitenflächen CSD und DSE der
Pyramide.
Die Kette der Selbstschattenkanten ließe sich hier leicht
vervollständigen; es würden sich an die eben genannten noch die
Kanten EF, FA, AB und B C anreihen, so dass sich also auch die
Basis der Pyramide nach unten zu im Selbstschatten befinden würde.
Fiele S a innerhalb des Basispolygons, (X, L‘) oberhalb B e vor
ausgesetzt, so wären allen Seitenflächen der Pyramide beleuchtet. Die
beschatteten Flächen, sowie auch der Schlagschatten selbst, würden
sich auf die Basis, und die Selbstschattengrenze auf den Umfang der
letzteren beschränken.