wählen. So versteht man beispielsweise unter einem „Kreis-“ oder
„Kegelschnitts-Conoide“ ein solches, dessen Leitcurve ein Kreis
resp. irgend ein Kegelschnitt ist, und als ein Kugelconoid ist jenes
aufzufassen, dessen Leitfläche durch eine Kugel vertreten erscheint.
§. 79.
Allgemein wurde bereits nachgewiesen, dass der Grad einer
windschiefen Fläche, deren Erzeugenden drei Leitcurven von den be
züglichen Ordnungen n v w 2 und w 3 schneiden, gleich 2wjW 2 » 3 ist,
sobald man voraussetzt, dass keine zwei von den drei Leitcurven
gemeinschaftliche Punkte besitzen. (§. 16.)
Im Falle eines Conoides, dessen Leitcurve von der w-ten Ord
nung ist, hat man n x = w; w 2 = w 3 = 1 zu setzen; es wird mithin
der Grad M des Conoides gleich M — 2n sein.
Was den Grad der Vielfachheit der drei Leitlinien be
trifft, so ist vor allem einleuchtend, dass die Leitcurve stets ein
fach sein müsse, d. h. dass durch jeden Punkt x derselben nur eine
einzige Erzeugende des Conoides gehe. Durch einen Punkt x ist
selbstverständlich nur eine einzige Gerade möglich, welche zwei ge
gebene sich kreuzende Geraden, d. i. die im endlichen liegende Leit
gerade D und die unendlich ferne Leitgerade U des Conoides trifft.
Was die beiden Leitgeraden D und U anbelangt, so kann auf
ähnliche Weise dargethan werden, dass der Grad ihrer Vielfach
heit der Ordnungszahl der Leitcurve C gleich ist.
Ist nämlich n die Ordnung von C, so ist auch der Kegel,
welcher C aus irgend einem Punkte x von D projiciert, von der w-ten
Ordnung. Dieser Kegel wird von der unendlich fernen Leitgeraden
U in w Punkten getroffen und jene Geraden, welche diese Punkte mit
dem Kegelscheitel x verbinden, sind Erzeugenden des Conoides. Das
selbe gilt auch von jedem Punkte der unendlich fernen Leitgeraden.
Hiernach ist bei einem Kegelschnittsconoide sowohl die im end
lichen liegende Leitgerade, als auch die unendlich ferne Leitgerade
eine Doppelgerade der Fläche.
Ein Conoid, dessen Leitlinie eine Raumcurve C w-ter Ordnung
ist, hat stets eine gewisse Anzahl doppelter Erzeugenden. Dies
sind nämlich jene Geraden, welche die beiden Leitgeraden I) und U
in je einem Punkte, die Leitcurve C dagegen in zwei Punkten
und treffen.
Die Zahl dieser Doppelerzeugenden lässt sich folgender^
maßen leicht bestimmen. Sei C eine Curve w-ter Ordnung mit k