Full text: Das architektonische Zeichnen, oder vollständiger Unterricht in den beim Zeichnen der Architekturgegenstände und der Maschinen vorkommenden Constructionen; sowol hinsichtlich der Anfertigung einer richtigen Linearzeichnung, als der Bestimmung der Schatten (1, [Hauptband])

2 Kap. c. Unregelmäßige Linien und Figuren. 91 
(wenn es nämlich nicht auf eine sehr große Genauigkeit 
ankommt.) 
Man würde demnach, nach §. 82 und 83 jede Ab- 
sci'sse und Ordinate, oder die Diagonalen und Seiten der 
zu p gehörenden Figur, in 11 gleiche Theile theilen und den 
correspondirenden Abrissen, Ordinären, Diagonalen und 
Seiten der zu p gehörenden Figur 17, und der zu P ge 
hörenden 19 solcher Theile geben; oder man würde nach 
§. 86 einen Fuß oder Zoll des bei p zum Grunde liegen 
den Maßstabes in 11 gleiche Theile theilen und jeden Fuß 
oder Zoll der für p und P zu bestimmenden Maßstabe 17 
und 19 dieser Theile lang machen, und danach die Figuren 
P und P auftragen. In beiden Fallen erhalt man drei un 
ter sich ähnliche Figuren, die sich in Hinsicht ihrer Umfänge 
wie 14:17:19, in Hinsicht ihrer Flächeninhalte aber wie 
8:12:15 verhalten, d. h. 
q:q:(1 —8:12:15 und daher 
q:q — 2:3 und q:Q — 1:5. 
§. 92. Sind andere Verhältnißzahlen oder wohl gar 
mehr als drei ähnliche Figuren zum Darstellen gegeben; so 
bleibt das in den vorigen Paragraphen angeführte Verfah 
ren im Allgemeinen dasselbe, und leidet nur insofern eine 
Abänderung, als durch diese Verschiedenheit der gegebenen 
Stücke herbeigeführt wird. 
Endlich ist noch zu erwähnen, daß das, was schon 
mehrere mal in Beziehung auf die krummlinigen Figuren 
zu den gradlinigen gesagt worden, auch hier, wo mehr als 
zwei ähnliche Figuren darzustellen sind, vollkommen seine 
Anwendung findet, und daß auch die von krummen Linien 
eingeschloßnen Figuren, sowohl in Rücksicht des Umfangs 
als des Flächeninhaltes, in dem gegebenen Verhältniß ste 
hen werden, wenn man nur nicht verabsäumt, die Punkte 
in den Umfängen der Figuren so nahe als es sich thun läßt 
an einander anzunehmen, um sich hiedurch der krummlinigen 
Gestalt so viel als möglich zu nähern. *) 
*) Das was in den §§. 82 bis bieher über das Zeichnen 
ähnlicher Figuren gesagt worden, gründet sich, beiläufig ge-
	        
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