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I. Methodenlehre : A) Centralprojection. 22.
Eine Skitze c. zeigt endlich, dass sie auf zwei verschie
dene räumliche Lagen zurückkommen und die jedesmaligen
beiden Umlegungen repräsentieren, nämlich A rechts und links mit
j*' . . . rechts, Ä . . . links; und Ä rechts und links mit A rechts
und A* . . . links.
2) Welche Specialitäten ergehen sich für die centrische Col-
lineation eines Quadrats mit einem beliebigen Viereck? Wie könnte
dieselbe ohne Zuhilfenahme der Projectivitätsgesetze hergestellt
werden, auf Grund der Rechtwinkligkeit der Seiten und Diagonalen
des Quadrats?
3) Wenn zwei collineare ebene Systeme einen Strahlenbüschel
Strahl für Strahl entsprechend gemein haben, so haben sie auch
eine gerade Reihe Punkt für Punkt entsprechend gemein und sind
in perspectivischer oder centrischer Lage (vergi. § 19., 11).
4) Wenn also insbesondere zwei ebene Systeme (1), (2) mit
demselben dritten System (3) für das nämliche Centrum 6 centrisch
collinear sind, so sind sie es auch unter einander. Die Collineations-
axen gehen durch einen Punkt S.
Sind A i3 — {(ES Ai A 3 ), A 23 — ((S / SA 2 A 3 ) die Characteristiken
der gegebenen Collineationen, so ist die Characteristik der Systeme
(1) und (2)
A 12 — (65 A i A 2 ) — A 13 : A 23 .
Man zeige, dass die Gegenaxen der letztem Collineation durch
die Punkte gehen, in denen die Collineationsaxe s 2 der erstem von
der Gegenaxe q { der zweiten und die Collineationsaxe s 1 der zweiten
durch die Gegenaxe q 2 der ersten geschnitten wird.
Für A n — A 23 erhält man A n — 1; die Collineationsaxe s 3
geht durch das Centrum und die Gegenaxen q/, sind äquidistant
von ihr. (§ 20.)
Für A x3 — — A 23 wird A i2 = — 1; d. h. es entsteht Invo
lution; ist parallel zur Verbindungslinie q s 'r 3 der Punkte q(
und Sj, q 2 und von ihr ebensoweit entfernt wie 6« Man untersuche
die den Unterscheidungen des § 21. entsprechenden Specialfälle.
5) Wenn zwei ebene Systeme mit demselben dritten System
für dieselbe Axe s centrisch collinear sind, so sind sie es auch
unter einander. Das entsprechende Centrum liegt in der Verbin
dungslinie c der beiden gegebenen Centra; aus A n = {csa l a 3 ),
^23 = (c^« 2 « 3 ) folgt A n = (csa, a 0 ) = A ]3 : A n - etc.
6) Schreibt man (A . BCDX) = (Ä . B'C'D'X) in entwickel
ter Form,
sin BAD sin BÄX sin B'a'B' sin B'A'X'
sin CAB sin CAX shTcAÌB' ’ sin C'/T’
so hat man sofort
BA . DA . sin BAD CA . XA . sin BAX
CA . DA . sin CAD ‘ CA . XA. sin7CAX = ’ ' '