Full text: Die darstellende Geometrie in organischer Verbindung mit der Geometrie der Lage

174 I. Methodenlehre; D) Parallelprojection u. Axonometrie. 
10) Man verzeichne in gegebener Ebene durch einen gegebenen 
Punkt diejenigen geraden Linien, deren beide Verticalprojectionen 
rechtwinklig zu einander sind, oder mit der Axe 2 complementäre 
Winkel machen. Man bestimmt die Affinitätsaxe hj''" und ihre 
Schnitte mit dem Kreis, der die Gerade P"P Z P"' zum Durchmesser 
hat. Die Construction bleibt offenbar für einen beliebigen Winkel 
der Projectionen übertragbar. 
Diese Geraden sind nicht immer reell, den Grenzfall bildet eine 
einzige Gerade, der Berührung der Affinitätsaxe mit jenem Kreis 
entsprechend. 
11) Welche Ebenen werden durch das Zusammenfallen der Af- 
finitätsaxen hj", hjcharacterisiert? Die zu y parallelen. 
12) Man characterisiere die durch die Halbierungsaxe \) y gehen 
den Ebenen. 
54. Der von zwei geraden Linien g, l in derselben 
Ebene eingeschlossene Winkel 99 wird durch Umlegen 
mit seiner Ebene in eine der Projectionsebenen oder in eine 
zu einer solchen parallele Ebene, also durch Drehung um die 
betreffende Spur S{ oder um eine Parallele zu derselben und um 
die Grösse des entsprechenden Neigungswinkels oder seines 
Supplements bestimmt. Die Fig. 103 zeigt die Ausführung für 
die Spur S| mit und (180—a t ). 
Durch dieselbe Operation erhält man die wahre Gestalt 
und Grösse jeder durch Projectionen bestimmten 
Mg. los. ebenen Figur. (Vergl. § 9. 
und § 11.) Die Punkte der 
Drehungsaxe bleiben dabei an 
ihrem Orte und dieselbe ist da 
her die Axe der Affinität in 
perspectivischer Lage, in wel 
cher auch nach der Umlegung 
noch (§ 19.; 12.) das Original des 
ebenen Systems und seine Pro 
jection zu einander stehen. Weil 
bei der Umlegung die Punkte 
des Systems Kreise in den durch 
sie gehenden Normalebenen zur Drehungsaxe aus den betref 
fenden Punkten der Axe als Mittelpunkten beschreiben, so sind 
die Centralstrahlen der fraglichen Affinität zur Drehungsaxe 
normal und die wahren Abstände der Punkte des Systems von 
der Drehungsaxe bestimmen ihre Umlegung. (Vergl, Fig. 104.)
	        
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