206 I. Methodenlehre: D) Parallelprojection u. Axonometrie. 61.
wie folgt: Der Schnittpunkt von zwei Gegenseiten im Bild
viereck z. B. von X'Y’ und O'Z' ist das Bild Ä eines Punktes A
in der Diagonale X ¥ und zugleich das Bild B' eines Punktes B
in der Diagonale OZ; die Punkte Ä und B in XF und OZ respective
sind durch die Theilverhältnisse bestimmt, nach welchen sie
diese Strecken theilen und die (§ 21., a) den Theilverhältnissen
gleich sind ; nach welchen der Punkt ÄB' die Strecken X'Y',
respective O'Z' theilt. Die Gerade AB im Original erscheint
als ein Punkt im Bilde und giebt die Richtung der projicieren-
den Strahlen an, welche von diesem Original zu diesem Bilde
führen. Diese Richtung ist somit stets auf nur eine Weise be
stimmt, so lange 0, X', Y', Z' ein Viereck bilden.
Legen wir dann durch die Kanten 01, OY, OZ des Ori
ginals die projicierenden Ebenen von der Richtung B von AB,
so bilden dieselben einen Ebenenbüschel OB.XYZ, dessen
Schnitt mit der unbekannten Projectionsebene dem gegebenen
Strahlenbüschel 0' . X'YZ' gleich sein muss. Diess bestimmt
die Lagen, welche für die Projectionsebene möglich sind.
Sei das durch die Normalebene zur Scheitelkante aus dem
Ebenenbüschel OB.XYZ geschnittene Strahlenbüschel N.XYZ
oder ein ihm paralleles aus 0 xyz, so ist das Büschel O.X'Y'Z'
so zu legen, dass 0 . xyz die Orthogonalprojection desselben
ist. Diese Büschel, von denen das eine gegeben war und das
andere nun leicht construierbar ist, sind sonach projectivisch;
denken wir die entsprechenden Rechtwinkelpaare qr, qr der
selben , so giebt die einfache Bemerkung das Mittel zur Be
stimmung der Lage der Ebene des Büschels 0' . X’Y'Z' oder der
Projectionsebene, dass die Orthogonalprojection eines rechten
Winkels nur dann ein rechter Winkel ist, wenn einer seiner
Schenkel der Projectionsebene parallel ist oder in derselben
liegt. Wir ermitteln daher in den durch drei entsprechende
Paare bestimmten Büscheln 0 .X Y Z' und 0 .xyz die Schenkel
der entsprechenden rechten Winkel q, / und q, r (§ 18.; 4)
und bringen q mit q zur Deckung. Da nun von den spitzen
Winkeln (q, x) und (x, r) der eine grösser und der andere
kleiner sein muss als der ihm entsprechende Winkel {q, x)
respective (x,r), weil die Summe beiderseits einem Rechten
gleich ist, also z. B. [_ [q, x) < L{q, x), so sind zwei Stellungen
der Ebene des Büschels 0 . A 1 Z möglich, für welche q in q