Kegelschnitte: Construction ebener Schnitte. 66. 231
die volle Umdrehung von g { um P x , d. h. die vollständige Be
stimmung der Schnittcurve.
Lässt man speciell g in der Ebene der Leitcurve parallel
zu sich selbst fortrücken, so bleibt Q ungeändert und die ent
sprechenden Geraden g± bestimmen sich durch diess und die
entsprechenden S oder R. Man hat dann die Kegelfläche und
die Schnittebene durch ein Büschel von Hilfsebenen geschnitten,
dessen Scheitelkante eine durch M gehende Parallele MQ zur
Leitcurvenebene ist.
Lässt man dagegen g sich um einen Punkt R der Gegen-
axe r drehen, so werden die g { einander parallel — nämlich
parallel MR — und man hat die Kegelfläche und die Schnitt
ebene durch ein Büschel von Hilfsebenen geschnitten, welches
eine durch M gehende Parallele MR zur Schnittebene zur
Scheitelkante hat. So kommt in Form der Gesetze der Colli-
neation das allgemeine Princip der darstellenden Geometrie
für die Bestimmung der Durchschnitte von Flächen zur Ver
wendung: Die gegebenen Flächen durch ein System von Hilfs
flächen solcher Art und Lage zu schneiden, dass ihre Schnitte
mit jenen leicht ermittelt werden können, da diese dann als
ihre gemeinsamen Punkte Punkte derDurchschnittscurve liefern.
(Vergl. als erste Anwendungen dieses Princips die Construc-
tionen für die Schnittlinie von Ebenen §§ 8.; 5 u. 51.)
Man kann insbesondere z. B. R' oder Q' in die Schnitt
punkte der Parallelen zur Axe x aus M' mit r respective g
legen und erhält dann für die gl (Fig, 143) oder g zur Axe x
parallele Gerade, im ersten Falle auch für die gParallelen
zur Spur s 2 der Schnittebene.
Ist g eine Tangente von L, so wird g i die entsprechende
Tangente der Schnittcurve Z/.
Wenn die Leitcurve L die Gegenaxe r ihres Systems
schneidet, so liegen die entsprechenden zu diesen Punkten im
System der Schnittcurve unendlich fern; sie sind nämlich die
Richtungen der nach jenen Punkten der Gegenaxe r gehenden
Strahlen aus dem Collineationscentrum. Die Schnittcurve hat
also so viele unendliche Aeste (Fig. 144), als Schnittpunkte
von der Leitcurve L mit der Gegenaxe ihrer Ebene gebildet
werden und zwar in den Richtungen der zu diesen Punkten
gehörigen Kegel-Erzeugenden. Den Tangenten der Leitcurve