362 II. Ourven und Flächen: B) Flächen zweiten Grades. 97.
12, 34; 23, 14; 31, 24, welche paarweis die Richtung einer Axe
der Fläche gemein haben, schneiden die Fläche zweiter Ordnung in
Kreisen — weil in Kegelschnitten, welche die Kreispunkte ihrer
respectiven Ebenen enthalten. (§ 31.; 9.)
Nur ein Paar dieser Schaaren kann reell sein, d. h. nur durch
eine Axe der Fläche sind Kreisschnitte möglich — da die Realität
von zwei Schaaren die des Vierecks 1 2 3 4 bedingen würde.
In der That, wenn man in demHauptschnittdergrossen
und kleinen Axe eines Ellipsoids die der mittlern Axe
gleichen Durchmesser bestimmt, so liefern diese mit
der mittlern Axe selbst die beiden nach Kreisen schnei
denden Diametralebenen. Wie lässt sich das Analoge bei den
Hyperboloiden ausführen? Und wie beim elliptischen Paraboloid?
(Vergl. § 99.) Man erörtere ferner das die Kreisschnitte der Kegel
zweiten Grades Betreffende.
11) Die Tangentialebenen von den Stellungen der Kreisschnitte
liefern als ihre Berührungspunkte mit der Fläche je ein Paar Punkte,
die als unendlich kleine Kreisschnitte der Fläche zu betrachten sind,
d. h. für welche die Involution der conjugierten Tangentenpaare eine
rechtwinklige Involution ist. Man nennt sie die Kreispunkte,
Umbilical- oder Nabelpunkte der Fläche.
12) Insofern man von nicht reellen Regelschaaren auf den Nicht
regelflächen zweiter Ordnung sprechen und die bezüglichen Eigen
schaften der Regelflächen auf diese übertragen darf, kann man nach
§ 93. den Satz aussprechen: Die zwölf Kreispunkte einer
Fläche zweiter Ordnung liegen zu dreien in acht nicht
reellen Geraden.
13) Weil im Falle der Hyperboloide die reellen Gegenseiten
des Vierecks 1 2 3 4 den unendlich fernen Schnitt der Fläche nicht
schneiden können, da sonst das Viereck reell wäre, so kann das
einfache Hyperboloid Kreispunkte nicht haben — was auch aus der
hyperbolischen Natur seiner Punkte folgt; dagegen hat das zwei
fache Hyperboloid vier solche Punkte, wie auch das Ellipsoid; auf
dem elliptischen Paraboloid existieren deren zwei, das hyperbolische
gestattet keine solchen.
14) Das hyperbolische Paraboloid kann nicht durch einen be
weglichen Kreis erzeugt werden, also auch nicht als Rotationsfläche.
15) Die harmonischen Eigenschaften des Vierecks geben den
Satz: Die Stellungen der Kr eis schnitte bilden mit denen
der Hauptschnitte durch die Axe, deren Richtung jene
enthalten, ein harmonisches Büschel und da die Letztem
rechtwinklig zu einander sind, so halbieren sie die Win
kel der erstem.
16) Man verzeichne für ein Ellipsoid oder zweifaches Hyper
boloid, welches zur ersten Projectionsebene parallele kreisförmige
Querschnitte hat, die Schnittpunkte mit einer Geraden h und den