440 II. Curven und Flächen: C) Die -windschiefen Flächen. 114.
2) Wenn ein einfaches Hyperboloid, welches die Doppelgerade
zur Erzeugenden hat, die Regeliiäche dritten Grades schneidet, so
zählt diese Gerade in der Durchdringung doppelt und der Rest der
selben muss eine Raumcurve vierter Ordnung sein. Da das Hyper
boloid durch zwei projectivische Ebenenbüschel entsteht (§ 90.), so
ist diese Raumcurve vierter Ordnung der Ort der Durchschnitts
punkte der entsprechenden Ebenen von drei Büscheln, von denen
das eine — die Doppelgerade der Fläche dritterOrdnung ist seine
Scheitelkante — eine Involution von Ebenenpaaren ist; diesen Paaren
entsprechen die Ebenen eines zweiten durch die einfache Leitgerade
der Fläche einzeln, während das dritte wiederum zu diesem und
also auch zu dem Vorigen projectivisch ist.
Die Geraden der beiden Schaaren des Hyperboloids verhalten
sich offenbar wesentlich verschieden zu dieser Curve; die Geraden
derjenigen Schaar nämlich, zu welcher die Doppellinie der Regeliiäche
dritten Grades nicht gehört, schneiden die Curve je einmal, weil
sie mit der Regelfläche nur drei Punkte gemein haben können und
sie in der Doppellinie bereits zweimal schneiden; die Geraden von
der Schaar der Doppellinie selbst schneiden sie dreimal — die Pro
jection dieser Curve aus einem ihrer Punkte ist also stets eine Curve
dritter Ordnung mit einem Doppelpunkt; sie ist also von der in
den §§ 86., 100. studierten Art der Curven vierter Ordnung, in
welchen sich unendlich viele Flächen zweiten Grades schneiden,
wesentlich verschieden.
3) Vier feste Punkte der soeben gebildeten Raumcurve vierter
Ordnung bestimmen mit jeder sie dreimal schneidenden Geraden
(vergl. 2.) ein Ebenenbüschel von constantem d. i. von der Lage
dieser Geraden nicht abhängigem Doppelverhältniss.
4) Unter den Erzeugenden des einfachen Hyperboloids, welches
durch diese Curve vierter Ordnung geht, sind vier Tangenten der
selben; sie bilden mit der Curve, die als Rückkehrkante in der de-
veloppabeln Fläche im Durchschnitt doppelt zählt, die vollständige
Durchdringung des Hyperboloids mit der developpabeln Fläche der
Curve, d. h. diese Durchdringung ist von der zwölften und somit
die developpable Fläche von der sechsten Ordnung. Durch einen
beliebigen Punkt gehen sechs Schmiegungsebenen der Curve. Die
selbe hat also die Charactere m — 4, n = 6, r = 6 und somit
ferner a = 4, ß — 0; g — 6, h — 3; x — 6, y = 4; ganz so
wie die Curve in §83.; *11), a). Diese Zahlen entsprechen daher
zwei wesentlich verschiedenen Curven (§ 85.), der Curve vierter
Ordnung erster Art mit Spitze und der Curve vierter Ordnung
-zweiter Art.