504 III. Geometrie der Lage: A) Grundlagen und Coordinaten. 134.
zu drei gegebenen Elementen A, B, C des Gebildes
zu jedem Element desselben muss gelangen können
und gründen darauf die Erklärung der Projectivität solcher
Gebilde. Versuchsweise angenommen, es existiere ein Segment
in der Reihe A, B, C von den äussersten Grenzen U und V
und zwischen B und C, in welches hinein durch solche Con-
structionen von A, B, C aus nicht zu gelangen wäre, so be
stimme man Punkte W und X, sodass A W harmonisch zu U V
und AV harmonisch zu TJX\ ebenso AW harmonisch zu B Y,
dann wird Y zwischen V und X dem V so nahe gerückt wer
den können als möglich. Liegt nun C auf dem Segment XY,
so werde Z so bestimmt, dass AZ zu BX harmonisch ist, und
D so, dass AD harmonisch zu BC] dann muss nach der Har
monie der zweiten und dritten Gruppe Z zwischen W und V
und nach der der dritten und vierten D zwischen W und Z
also auch zwischen U und F liegen. Wenn die Punkte ü und
F dem System der durch harmonische Gruppen erreichbaren
Punkte selbst angehören, so kann man B und C in sie ver
legen und erhält damit eine Vereinfachung.
Wir können nun projectivische Gebilde erster Stufe
als solche definieren, von denen das eine durch eine end
liche Reihe von Schnitt- und Schein-Bildungen aus
dem andern abgeleitet werden kann, oder was nach
§ 133. dasselbe ist, wenn die Uebereinstimmung des Sinnes
vorausgesetzt wird (§ 17., 2.), die die erste Erklärung an
schaulich ausspricht, als solche Gebilde erster Stufe, in
denen jeder harmonischen Gruppe des einen eine
harmonische Gruppe des andern entspricht.
Es ergiebt sich sofort aus dem einen, dass projectivi
sche Gebilde derselben Art völlig identisch sind,
wenn sie drei Elementenpaare entsprechend gemein
haben und diess stimmt zu dem Andern, dass drei Ele
mente durch ihre Aufeinanderfolge den Sinn inner
halb des Gebildes bestimmen, zu welchem sie ge
hören; also auch, dass in einander liegende projectivische
Gebilde erster Stufe nicht mehr als zwei Paare von Elementen
entsprechend gemein haben können, wenn sie nicht identisch
sind. Für ungleichartige projectivische Gebilde
erster Stufe ergiebt sich, dass das eine ein Schnitt oder