Full text: Die darstellende Geometrie in organischer Verbindung mit der Geometrie der Lage

658 III. Geometrie der Lage: C) Gebilde zweiter und dritter Stufe. 161. 
Weise möglich ist, wobei im einen Falle die entstehende In 
volution reelle und im andern Falle nicht reelle Doppelstrahlen 
hat. Man hat durch diese Operation (vergl. p. 646.) bewirkt, 
dass den bei Verschiebungen und Drehungen der Ebene un 
verändert bleibenden Kreispunkten im Unendlichen je eine und 
dieselbe Gerade im ersten und im zweiten System entspricht; 
damit aber ist das involutorische Entsprechen aller andern Rich 
tungen der Ebene mit den durch den Punkt M gehenden ent 
sprechenden Strahlen bedingt. Pol- und Polarkegelschnitt fallen 
nun in den Directrixkegels chnitt zusammen, der denPunkt 
M zum Mittelpunkt hat; die verkehrt vereinigten Rechtwinkel 
strahlen bilden die Axen, die erwähnten Doppelstrahlen der 
Involution die Asymptoten desselben; die Involution selbst ist 
mit der Involution seiner conjugierten Durchmesser identisch. 
Man kann in Folge dessen die Benennungen des speciellen 
Falles der Polarreciprocität mit Recht auf den allgemeinen 
Fall übertragen. Man wird M, M' die Mittelpunkte der 
beiden reciproken Systeme, die Strahlbüschel aus ihnen 
die Durchmesserbüschel derselben nennen, wird dem 
Büschel nach den Richtungen der Ebene im einen System die 
entsprechenden Durchmesser im andern conj ugiert sein lassen 
und von den entsprechenden Rechtwinkelpaaren der beiden als 
von den Axen der Systeme reden. 
Die bezeichneten Lagenveränderungen haben bewirkt, dass 
das von den Axen und der unendlich fernen Geraden gebildete 
Dreieck sich selbst entspricht, dass seinen Ecken die Gegen 
seiten in beiderlei Sinn oder involutorisch zugeordnet sind; 
es ist zum Polardreieck gemacht worden. In der That 
ist an die Existenz eines solchen Dreiecks das in 
volutorische Entsprechen aller Elementenpaare und 
die Existenz unendlich vieler solcher Dreiecke ge 
knüpft. Denn denken wir das vorausgesetzte Dreieck als 
fundamental, so muss die allgemeine lineare Substitution 
Q L* j «¿2 3?2 H" «¿3^3 
so specialisiert sein, dass die Punkte und Seiten 
x 2 = ¿r 3 — 0, x% = x { = 0, x x — x 2 — 0; 
U = U = o, v = s/ = o, i; = i; = o 
einander respective entsprechen, d. h. man hat 
“21 = «31 = 0; «32 — «12 = «13 = «23 = 0 oder a ik = a ki ,
	        
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