Quellen- und Literatur-Nachweisungen. 735
§ 54.; 11. Man vergleiche Gugler’s ,.Lehrbuch der descriptiven Geo
metrie.“ (2. Aufi. Stuttgart, 1867.) § 145., p. 103.
§ 54.; 19 f. Siehe Monge’s „Geometrie descriptive“ No. 22. Die dua
listische Behandlung der dreiseitigen Ecke in 20 f. gab ich zuerst
in „Zeitschrift für Mathematik und Physik“ Bd. 8, p. 448. (1863.) Sie
ist nun anfgenommen in das vortreffliche Schriftehen von R. Sturm
„Elemente der darstellenden Geometrie“ (Leipzig, 1874), von dem
ich nur bedaure,dass seine Bezeichnung von der meinigen abweicht.
Dieselbe Lösung führt auch besser als die gewöhnliche zu den
trigonometrischen Formeln. Es ist characteristisch für das Ver-
hältniss der beiden constructiven Darstellungen, dass man aus der
unsymmetrischen letzteren neben dem smws-Satz der sphärischen
Trigonometrie die Formel cos y , sin a . sin b = cos c — cos a . cos b
erhält, während sich aus der bezeichneten symmetrischen Con
struction direct die Gauss-Delambre’schen Gleichungen und die
Neper’schen Analogien ergeben, der Hauptschatz der für die
Rechnung bequemen Formeln. Vergl. die diess ausführende Ab
handlung von Hemmin g in Bd. 17 derselben Zeitschrift p. 159( 1872.).
§ 57 f. Die Transformationen in der darstellenden Geometrie sind Gegen
stand sehr verschiedener Auffassungen und Würdigungen gewesen.
Olivier und nach ihm andere haben sie zum Hauptmittel der con
structiven Lösungen selbst der Grundprobleme der darstellenden
Geometrie gemacht; man vergleiche für diese Richtung Tr es ca’s
„Traité élémentaire de géométrie descriptive“ (Paris, 2. éd. 1864.)
und Pohlke’s „Darstellende Geometrie.“ Ihnen ist von de la
Gournerie (vergl. die Vorrede zum ersten Bande des „Traité
de géométrie descriptive“) und Andern entgegengesetzt worden,
dass die Methode trotz ihres Alters — sie geht auf Desargues’
„Pratique du Trait à preuves“ zurück — weder in der Praxis der
Stéréotomie noch in der Theorie sich solcher hohen Bedeutung
würdig erwiesen habe. Gerechte Schätzung scheint mir die Lehre
von den Transformationen in der übrigens vor Olivier datierenden
Darstellung von Gugler „Lehrbuch der descriptiven Geometrie.“
Erster Abschnitt, IV. Kap. erhalten zu haben. Ich fasse sie ein
fach als Mittel zur Beseitigung wesentlich technischer Schwierig
keiten, wie ich diess in der schon unter §§ 12., 13. genannten Ab
handlung gethan habe; eine grundlegende Bedeutung für die dar
stellende Geometrie kann ich ihnen aus pädagogischen Gründen
nicht zuweisen, denn nach meiner Erfahrung ist es besser erst in
dem festen Projectionssystem sich ganz heimisch zu machen, ehe
man dasselbe in Bewegung zu setzen und zu verändern unter
nimmt. Dann sind die Lösungen durch Transformation sehr nütz
liche Hebungen. (Vergl. § 59.) Die Construction des Mittelpunkts
der einem Tetraeder eingeschriebenen Kugel bietet ein gutes Bei
spiel für den Gebrauch der Parallelverschiebungen; siehe Monge’s
„Géométrie descriptive“ No. 92.
§ 60. Ich hoffe, dass die Verbindung der Axonometrie mit der Lehre
von den Transformationen als naturgemäss wird erachtet werden.
Man vergleiche besonders in J. H. Lambert’s „Freie Per
spective“ den 7. Abschnitt: „Von der perspectivischen Entwertung
aus einem unendlich entfernten Gesichtspunkte.“ p. 149—167. und
Fig. XXVI. Dazu die ausführliche Behandlung in Pohlke’s
„Darstellende Geometrie.“ p.72—100. Von den deutschen Schriften,
welche über Axonometrie speciell in neuerer Zeit erschienen sind,
nenne ich die älteste, Möllinger’s „Isometrische Projectionslehre
(Perspective).“ (Solothurn 1840.) und die neueste von Delabar
„Die Polar- und Parallelperspective.“ (Freiburg 1870.) Die Ein
führung einfacher Verhältnisse zwischen den Maassstäben gab