Full text: Lehrbuch der Perspective für bildende Künstler (Text)

Punkt demnach weiter als 1y 2 mal F E — wie sie sich einem Auge 
in o 1 verkürzt darstellt — von ihr entfernt sein. Legt man aber durch die 
drei Punkte F, E und o einen Kreis — was ausgeführt wird, wenn 
man, FE als eine Sehne des gesuchten Kreises auffassend, eine 
zweite Sehne Eo zieht, ans dieser in ihrem Halbirungspunkte eine 
Normale errichtet und mit letzterer die auf der Sehne EE in deren 
Halbirungspunkte p stehende Normale p o im Punkte W schneidet, 
wonach dieser der Mittelpunkt des Kreises und W E oder W o 
der Radius desselben ist — so sind nach dem mathematischen 
Lehrsätze, daß alle Peripheriewinkel über gleichen oder einen: und 
demselben Bogen (hier EE) einander gleich sind, alle in der Peri 
pherie dieses Kreises denkbaren Punkte so gelegen, daß Linien, von 
ihnen nach E und E gezogen, stets einen Winkel von 37° einschließen. 
Es liegen deshalb alle diese Punkte selbst in dem entsprechenden Ab 
stande zu den von diesem Winkel eingeschlossenen Objecten, und könnte 
demnach etwa O als ein geeignet liegender Gesichtspunkt angenom 
men werden. 
Wo man hiernach auch die Bildebene — wofern sie nur normal 
zu der Hauptgesichtslinie O G steht — annehmen würde, der Ab 
stand dieses Gesichtspunktes von ihr würde stets proportional seinem 
Abstande von der scheinbaren Mitte der darzustellenden Objectgrnppe 
sein. Stände beispielsweise die Bildebene durch E, so wäre OP 
gleich l 1 /2 mal LK, und stände sie durch % r so wäre Ott gleich 
1 1 / 2 mal cp s. 
Es bedarf kaum der Erwähnung, daß das angegebene Verfahren 8- 
sich nur unter der Bedingung empfiehlt, daß die beiden zu ein 
ander diagonal liegenden Punkte FE, oder vielmehr CB, sichtbar 
und in die Darstellung aufgenommen sein sollen. Sollte nur die 
Façade des Gebäudes ohne Seitenansicht dargestellt werden, so würde 
"man bei der Ermittelung der Distanz natürlich nicht die diagonale 
Ausdehnung des ganzen Gebäudes, sondern die größte Ausdehnung 
der Facave allein zu Grunde legen. 
Schließlich sei noch bemerkt, daß man, was auch ein Blick in 8- 
die oben §. 23 gegebenen Tabellen bestätigt, in den wenigsten Fällen 
einen Fehler begehen wird, wenn man das Gesichtsfeld eher noch
	        
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