Full text: Lehrbuch der Perspective für bildende Künstler (Text)

199 
Auf dieser werden von a 1 aus die Höhen des Füßgesimses, der Fenster, 
des Frontons u. s. w. aufgetragen; es werden durch die so bezeichneten 
Höhenpunkte je nach Erfordern nach y und nach z gerichtete Linien gezogen 
und diese entsprechend durch Lothe aus dem Hülfsgrundrisse geschnitten. 
Die Höhe der Kuppel und ihrer einzelnen Theile würde ebenfalls von der 
Hauptkante aus aus eine durch Punkt q (in der Mitte der Hauptfacade) 
lothrechte Linie und von hier in die Achse der Kuppel übertragen werden 
müssen. Die perspectivische Höhe der Vorderfläche I) bl des seitlichen und die 
des hintern Ausbaues werden desgleichen durch Uebertraguug ihrer Höhen 
von der Hauptkante aus aus die lothrechten Linien, welche durch die ver 
mittelst des Hülfsgrundrisses bestimmten Punkte i> und o gehen, festge 
stellt, u. s. w. 
Beispiel 15. 
Ausgabe. In Fig. 38 (Taf. 5) liegen Grund- und Aufriß §. 106. 
eines umgestürzten, auf dreien seiner Ecken, R, U und H 
ruhenden, aus acht Würfeln zusammengesetzten Doppelkreuzes 
vor— es soll die Perspective desselben in dem Maßstabe der 
gegebenen Projectionen construirt werden und dazu P in Fig. 39 
der Hauptpunkt, PD l die Distanz, cp ß die Grundlinie und die 
Punkte r und u in dieser die Perspectiven der zwei Stützpunkte 
R und U des Kreuzes fein. 
. 
Die Aufgabe hat den Zweck, zu zeigen, inwiefern die bis hierher 
gegebenen Regeln ausreichen, um auch die Perspectiven solcher Ob 
jecte coustruiren zu können, deren Flächen und Kanten schief stehen. 
Dem Abschnitte über die Construction schiefer Linien und Ebenen 
ist es dabei freilich vorbehalten, nachzuweisen, auf welche Weise 
derartige Constructionen sicherer und weniger umständlich auszu 
führen sind. 
Ausführung. Aus dem Grundrisse ist der geometrische Abstand §. 197. 
eines jeden einzelnen Punktes des Objectes von der Bildebene, die hier 
als durch die Punkte R und U stehend angenommen ist, und aus dem 
Aufriste die geometrische Höhe jedes Punktes über der Grundebene ent 
nehmbar. Da in den längeren Kanten des Kreuzes stets mehrere zu 
construirenden Punkte zugleich liegen, erscheint es vortheilhaft, von jenen 
immer zuerst die Endpunkte zu coustruiren, und die zwischen diesen liegen 
den Punkte alsdann durch entsprechende Lothe von der Grundebene aus zu 
bestimmen. So enthält z. B. die Kante R B zugleich den zu construirenden
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.