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Sind von zwei neben einander liegenden Strecken b a und a c §. 201.
(Fig. 58) der Perspective bc einer als horizontal bekannten, der
Bildebene nicht parallelen Linie BC deren geometrische Längen zu
fällig, z. B. als gleich b« und ay, bekannt, so findet man, wenn
man auf eine durch b gezogene Horizontale von b aus die bekannten
Längen b lr und ay neben einander geometrisch aufträgt und Linien
von « durch a, und von y durch c bis zu ihrem Schnittpunkte iw
Zieht, in einer durch diesen gezogenen Horizontalen den Horizont;
denn tw ist den gegebenen Umständen nach der Theilpuukt für b c.
Ist der perspectivische Ort des Horizontes außer Zweifel, so §. 202.
kann man aus der perspectivischen Größe etwa vorhandener Objecte
von bekannter Größe, etwa menschlicher Figuren, nachdem man
durch sie das Fuß maß für den Ort ihres Standpunktes festgestellt
hat, berechnen, wie viel Fuß der Horizont über oder unter ihrem
Standpunkte liege; indem man nämlich ermittelt, wieviel mal die
vorliegende perspectivische Größe des Objectes in dem normalen
Abstande seines Fußpunktes von dem Horizonte enthalten ist, und
dann mit der gefundenen Zahl ihre bekannte Größe multiplicirt.
(S. 8- 303.) Hierdurch ist der Fußmaßstab und zugleich das
Maß der Höhe des Auges leicht zu ermitteln, besonders wenn
man dabei beachtet, daß in den Perspectiven von lothrechten Linien,
welche aus einer und derselben horizontalen Ebene stehen, die
Strecken von ihren Fußpunkten bis zum Horizonte stets einander
geometrisch gleichen Längen entsprechen.