Full text: Lehrbuch der Perspective für bildende Künstler (Text)

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bar bleiben. Von den anderen Prismaflächen ist ein Gleiches nach 
zuweisen. 
§. 394. Auf eine lothrecht stehende Fläche A B C D (Fig. 115, Taf. 18), 
welche von einer horizontalen Fläche C D E F überdacht ist, wirft 
die letztere ebenfalls eine unendliche Menge dreieckiger Halbschatten, 
welche weiter ab von I) C durch die seitlich einfallenden Strahlen 
wieder aufgehoben werden, in größerer Nähe jedoch zu DC, etwa 
bei 8, in einem kleinen, unbestimmt begrenzten Halbschatten-Dreieck 
erkennbar bleiben. 
§. 395. Uebrigens wirkt das atmosphärische Licht, in der Bedeutung 
als reflectirtes Licht, erheblich modificirend auf die Dunkelheit der 
der Sonne entsprechenden Schatten im Freien. 
Von besondern: Interesse ist dieses Licht, wenn seine Strahlen 
durch eine Oesfnung in einen übrigens umschlossenen Raum, durch 
das Fenster in ein Zimmer dringen. Wegen der in diesem Falle 
eigenthümlichen Gestaltung der Schatten sind weiter unten, in Kap. 20, 
auch einige dem atmosphärischen Lichte entsprechenden Schattencon- 
structionen vorgeführt. — 
§. 396. Von dem erheblichsten Einflüsse auf den Grad der Dunkelheit 
der Schatten im Allgemeinen ist das reflectirte Licht, und, 
wegen seiner großen Leuchtkraft, namentlich das reflectirte Son 
nenlicht. 
Setzt man, um der täuschenden Einwirkung der verschiedenen 
Farben der Körper auf das Urtheil über den Dnnkelheitsgrad der 
Schatten zu entgehen, gleiche, am besten weiße Färbung für den 
Schatten werfenden wie für den Schatten fangenden Körper voraus, 
so ist im Allgemeinen der Schlagschatten dunkler als der Object 
schatten, weil er nur auf solche Flächen fallen kann, welche bei Be 
seitigung des Schlagschatten werfenden Körpers von directem Lichte 
beleuchtet sein würden und demnach der Seite abgewendet sind, von 
woher wirksame Reflexe kommen können. Deshalb ist er auch, 
wenn er über gekrümmte Flächen fällt, auf diesen immer da am dun 
kelsten, wo sonst die höchsten Lichter sein würden. Der Objectschatten 
liegt hingegen stets auf der Seite der Körper, welche dem reflectirten 
Lichte am meisten- ausgesetzt ist. Dem entsprechend ist auch seine 
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