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neben einander liegenden elliptischen Eingänge zweier eylin-
drischen Tunnels gegeben. Die Seiten des Tunnelcylinders
l verschwinden im Hauptpunkte P, die des andern in dem
rechts außerhalb der Construction liegenden Punkte 2; (8) sei
der Verschwindungspunkt der Strahlen der vor der Bild
ebene stehenden Sonne — es sollen die Schlagschatten-
Perspectiven der Tunneleingänge construirt werden.
Ausführung. Da die Grundflächen eines Cylinders ebene Flächen §. 47
und seine Seiten gerade Linien sind, so kann man zur Construction der
Schatten mit Vortheil die sehr leicht zu construirenden geradlinig be
grenzten Schnitte des Cylinders mit solchen, hier offenbar einfach schiefen,
Lichtebenen verwenden, welche der Achse des Cylinders parallel sind, also
durch je zwei Seiten desselben gehen. Die Endpunkte der Schlagschatten,
welche die einen Cylinderseiten auf die in denselben Lichtebenen liegenden
anderen Cylinderseiten werfen, ergeben alsdann Punkte der Grenze des in
den Cylinder fallenden Schlagschattens. — Die Grenzlinie jener Lichtebenen
muß durch die Sonne, oder was hier dasselbe ist, durch Punkt (8), und
zugleich durch den Verschwindungspunkt P der Cylinderseiten gehen, also
die Linie (8) P sein. Da ferner die Ebene des Tunneleinganges I
(Grundfläche des Tunnelcylinders) parallel der Bildebene ist, so müssen die
Schnitte solcher Lichtebenen mit dieser Grundfläche gerade, der Grenzlinie
(8) P geometrisch parallele Linien sein, während die Schnitte derselben mit
dem Cylindermantel in P verschwindende (gerade) Cylinderseiten sind.
Es sind demnach A a P und B ß P Schnitte dieser Art. Zieht man nun
von den Endpunkten A und B der Cylinderseiten AP und BP, welche
Punkte des Schatten werfenden Umfanges der Grundfläche sind, die
Strahlen A (8) und B (8), so schneiden diese die Cylinderseiten aP und /3 P
in den Punkten a und b, welche die Schlagschatten von A und B sind.
So ist auch in dem Schnitte EsP der durch den Strahl E(S) abge
schnittene Punkt 6 der Schlagschatten von E; doch kann man diesen Punkt
auch wie andere Schlagschattenpunkte, die auf die Gruudebene fallen, ver
mittelst einer lothrechten Lichtebene, als Schnittpunkt einer von der Pro
jection s° nach dem der Grundebene entsprechenden Sonnen-Fußpunkte F
gezogenen Linie mit dem Strahle E (S) ermitteln.
Faßt man die Ausführung als im Sinne der in den §§. 404 und
433 hervorgehobenen Regel geschehen auf, so ist danach
P b als Schlagschatten der horizontalen Cylinderseite P B und als
dadurch construirt anzusehen, daß man die Lichtachse (S)P parallel
PB, d. h. durch P gehend, also horizontal, zog, ihren Schnittpunkt P
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