Full text: Lehrbuch der Perspective für bildende Künstler (Text)

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Mitte des ganzen Schattens, zwischen b und c. Da hier nämlich 
das Dreieck qc[tc Licht zugleich empfängt von den den beiden 
Punkten E und F zunächst liegenden Fenstertheilen, so ist es erheb 
lich Heller als die benachbarten Halbschatten hc und ib, und je 
weiter entfernt in ihm Punkte von q und je näher sie dabei der 
Mitte des Dreiecks liegen, wie z. B. u, desto mehr Licht empfangen 
sie. Scheinbar verstärkt werden die Erleuchtungsgrade des Drei 
ecks eqtf noch dadurch, daß darin z. B. die Stelle a wegen des 
Contrastes zu der dunklen Stelle b heller, diese aber andererseits 
wegen des Contrastes zu der helleren Stelle b dunkler erscheint, 
als sie wirklich ist. In den übrigen Theilen des Schlagschattens 
erscheint wieder die Stelle d im Contraste zu der helleren Stelle t 
dunkler, als sie wirtlich ist u. s. w. 
Da das von a, b und d Gesagte in gleicher Weise auch die 
Stettens, e und g trifft, so zeigen sich die Dunkelheits-Verschieden 
heiten des Schlagschattens zwischen d und g, wenn man denselben 
auf einer lothrechten ebenen Fläche w x auffängt, wie dies Fig. 137 
(Taf. 22) vorführt. 
Dem Vorhergehenden entsprechend erklärt sich die Schatten- §. -184. 
bildung da, wo das durch das Fenster eindringende Licht durch einen 
dunklen Gegenstand, etwa das Fensterkreuz, getheilt ist. 
Ist in Fig. 138 (Taf. 22) wieder FE der Grundriß einer 
Fensteröffnung, das Viereck v O in der Mitte derselben der Grund 
riß des lothrechten Pfostens des Fensterkreuzes, FE der Gruudriß 
eines schmalen Prismas, dessen Schlagschatten auf den Fußboden 
fällt, so begrenzen wieder die den beiden Punkten F und E ent 
sprechenden Schlagschatten ePRg und <pRPf beit (Halb-) Schatten 
raum, und das Stück P q R, in welchem sich diese beiden äußersten 
und alle anderen Schlagschatten decken, ist der Kern schatten. 
Denkt man sich nun, des besseren Verständnisses wegen, die beiden 
als leuchtend anzusehenden Hälften des Fensters je in eine Anzahl 
gleicher leuchtender Theile zerlegt — jede etwa in drei, wie sie in 
der Figur durch die Nummern von 1 bis 6 bezeichnet vorliegen — 
und erwägt, in welcher Weise jeder einzelne leuchtende Theil er 
hellend auf den Schlagschattenraum wirkt, so ergiebt sich z. B.
	        
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