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Kiefer Punkte genau der der vier Eckpunkte 1, 2, 3 und 4 der äußern
Fensteröffnung entspricht, so sind letztere als wesentlich bestimmend für
die Gestaltung der Schatten überhaupt und demnach auch für die Con-
struction der Perspectiven derselben anzusehen, so daß bei letzterer vornehm
lich die diesen Punkten entsprechenden Schatten ins Auge zu fassen sind.
Demgemäß ergeben Linien (Strahlen), von diesen Eckpunkten die
Fugen des Fenstergewändes entlang gezogen, wie 2 B b 2 , 3 C c 3 u. s. w.,
vermittelst ihrer Schnittpunkte b 2 , c 3 u. s. w. mit den Schatten fangenden
Zimmerflächen hierauf zunächst die durch die Figur bSuc^c^va 1 bezeichnete
Stelle, welche von den wenigsten Halbschatten getroffen wird und deshalb
im Ganzen am hellsten erleuchtet ist.
Um nun die den vier Eckpunkten der Fensteröffnung entsprechenden
Schatten von irgendwelchen Punkten zu construiren, werden die Fußpunkte
von diesen sowohl, als von jenen, aus den Schatten fangenden Flächen wie
bei den anderen Schattenconstructionen verwendet. In der Figur sind die
(Licht-) Fußpunkte von jenen auf der verlängert gedachten Ebene des Fuß
bodens F 1 und F 2 , auf der Ebene der Decke F 7 und F 5 , und auf der
Ebene der Wand im Hintergründe F 4 und F 3 .
488. Außer der eben bezeichneten hellsten Stelle sind die Flächen des
Zimmers überall mehr oder minder durch Halbschatten verdunkelt, welche
die Fensterwand verursacht; die Stellen aber im Zimmer, in welchen
sich sämmtliche Halbschatten decken und einen Kernschatten bilden, ergeben
sich folgendermaßen: Eine von dem (Licht-) Fußpunkte F 1 durch den Fuß
punkt y der lothrechten Kante 8 y bis an die Hinterwand gezogene Linie
y w und eine durch w gezogene Lothrechte w x ergeben den Schlagschatten
der Kante Bj/ auf dem Fußboden und der Hinterwanv; eine von F 7
durch ß gezogene Linie ß x ergiebt den Fortgang dieses Schattens über die
Decke. Dem entsprechend sind die theils auf den Fußboden, theils über
die Decke fallenden Stücke des Schlagschattens der lothrechten Kante A Ö
zu finden. — Der Schatten a 3 b 4 der innern horizontalen Kante A B des
Fenstersturzes an der Decke wird gesunden, wenn man von F 5 durch ß
eine Linie zieht, dieselbe durch einen Strahl, von 3 durch B gezogen, in b 3
schneidet und dann a 3 b 4 durch b 3 perspectivisch parallel AB, d. h. in F
verschwindend, zieht, a 3 ist darin der Schatten des Punktes A, b 4 der des
Punktes B. — Den über das Fenstergewände fallenden Schatten C e der
Kante C D der Brüstung ergiebt eine von Punkt 2 durch 0 gezogene Linie.
Schneidet man mit derselben Linie eine von F 2 durch / gezogene in c 2
und zieht e 1 f 2 durch c 2 perspectivisch parallel CD, Jo ist dies der Fort
gang desielben Schlagschattens über den Fußboden, und der Punkt e 1 darin