liegen, und es kann je nach der Entfernung des Objectes vom Spie
gel das Bild desselben umgekehrt, vergrößert oder verkleinert
erscheinen:
1) Ist in Fig. 170 (Taf. 24) der Kreisbogen 9 li 4 um C die
Projection eines concaven Kugelspiegels und ist als Object ein leuch
tender Punkt in unendlicher Entfernung, z. B. der Mittelpunkt
der'Sonne 8 gegeben, deren Strahlen 8 h, (S 1 ) 1, (S 2 )2 u. s. w.
als parallel anzusehen sind, so mag sich das Auge in 0, in O 1 , O 2 ,
O 3 , 0 4 oder in O 5 befinden, es fallen die Schnittpunkte der bei
h, 1, 2, 3, 4 u. s. w. reflectirten einzelnen Strahlen mit dem durch
C gehenden Hauptstrahle sämmtlich vor den Spiegel, indie Nähe
eines gewissen Punktes F, welcher der Halbirungspunkt der Strecke
des Hauptstrahles zwischen der Fläche des Spiegels und dessen
Krümmungs-Mittelpunkte C ist.
Wie vor dem convexen Spiegel zeigt sich dem in der Nähe des
Hauptstrahles befindlichen Auge ein vollkommeneres subjectives Bild,
als dem seitab vom Hanptstrahle befindlichen, und ist vollends bei
dem Sehen mit beiden Augen — wenn hier z. B. O 1 und 0 2 als
die beiden Augen Eines Beobachters angesehen werden — der Ein
druck der beiden vereinigten Bilder ein um so vollkommenerer, je
näher der Schnittpunkt der entsprechenden beiden reflectirten Strah
len mit einander und mit dem Hauptstrahle dem Punkte F liegt.
Betrachtet man im Gegensatze hierzu O 3 Mnd O 4 als die beiden
Augen eines andern Beobachters, so fällt von den ihnen entspre
chenden Bildern das eine nahe bei F, das andere in s 4 , und muß
dieser Beobachter aus ähnlichen Gründen, wie sie bei dem convexen
Spiegel angeführt wurden, den Eindruck eines unvollkommenen
Bildes empfangen, zumal der Schnittpunkt der beiden Sehrichtungen
selbst weit außerhalb des Hauptstrahles, im Punkte 8, liegt.
Wie Fig. 170 veranschaulicht, findet die Kreuzung der mehrsten
reflectirten Strahlen, zumal derjenigen, welche unter sehr spitzen
Winkeln in der Nähe des Punktes h reflectirt werden, dicht bei
dem Punkte F statt, und es tritt hier deshalb außer einer bedeu
tenden Wärmehäufung, derenwegen der Punkt F der Brennpunkt
des Spiegels genannt wird, eine besonders starke Lichtconcentrirung