Full text: Lehrbuch der Perspective für bildende Künstler (Text)

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können, als das subjective, vor dem Spiegel liegende, 
verkleinerte und umgekehrte Bild von PL erscheint. Und 
nimmt man an Stelle des Pfeiles ein stark leuchtendes Object, etwa 
eine Kerzenflamme in Betracht, so zeigt sich, wenn man durch die 
Punkte 1 und p einen durchscheinenden Schirm stellt, auf diesem 
für jeden Beobachterort als objectives Bild eine ver 
kleinerte und umgekehrte Kerzenflamme. 
4) Ist umgekehrt in Fig. 171 als Object ein leuchtender 8- 57;>. 
Punkt 1 zwischen dem Brennpunkte F und dem Mittel 
punkte C gegeben, so ist aus dem Vorhergehenden zu folgern, daß 
der scheinbare Ort des subjectiven Bildes jenseits des Mittelpunktes 
liegen muß. Denn da die reflectirten Strahlen eines im Mittel 
punkte C befindlichen leuchtenden Punktes nach C selbst gerichtet 
sind, die reflectirten Strahlen eines im Brennpunkte F befindlichen 
leuchtenden Punktes aber, wie oben in §. 576 gesagt ist, parallel 
ausfallen, so muß der scheinbare Ort des Bildes eines zwischen C 
und F befindlichen leuchtenden Punktes zwischen dem Mittelpunkte C 
und dem unendlich entfernten Schnittpunkte der parallelen Strahlen 
liegen. Es muß deswegen aber auch ein Theil der die Bildung eines 
vollkommenen Spiegelbildes nicht zulassenden Umstände, wie sie in 
§. 576 erwähnt sind, eintreten, und kann ein annähernd voll 
kommenes subjectives oder objectives, und zwar vergrößer 
tes und umgekehrtes Bild nur dann wahrgenommen werden, 
wenn einerseits der als Object dienende leuchtende Punkt dem Mit 
telpunkte C hinlänglich nahe gegeben ist, und andererseits das Auge 
oder der Schirm sich innerhalb des dann auftretenden Kegels reflec- 
tirter Strahlen entsprechend nahe dem Mittelpunkte C befinden. 
5) Ist endlich das Object innerhalb der Brennweite §. 580. 
des Spiegels gegeben, so zeigt sich, scheinbar hinter dem Spiegel 
gelegen, ein sehr vollkommenes subjectives Spiegelbild, ähnlich 
dem im ebenen Spiegel, aufrecht, mit der Verwechselung des 
Rechts und Links, jedoch gekrümmt und vergrößert. 
Ist z. B. in Fig. 172 (Taf. 24) als Object ein Pfeil PL gegeben, 
so fallen die Bilder seiner Enden P und L, wie im ebenen Spie- 
Gennerich» Perspective. 27
	        
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